Zypern und Griechenland: Flüchtlingshilfe für den Libanon
Am internationalen Flughafen von Athen herrscht Unruhe und Erleichterung. Flugzeuge aus Beirut landen, libanesische Bürger steigen aus. Ein Mann schildert die verzweifelte Lage: „Die Situation ist katastrophal. Israel greift uns immer noch an, und niemand unterstützt uns.“ Eine Frau sagt, sie hätte Angst gehabt, überhaupt zum Flughafen zu fahren, da er im Süden Libanons liegt, der unter Beschuss steht. "Gott sei Dank haben sie den Flughafen nicht getroffen. Ich bin erleichtert."
Nun haben Zypern und Griechenland angekündigt, die Aufnahme von Flüchtlingen zu erleichtern und bei der Evakuierung von ausländischen Staatsangehörigen zu helfen. Beide Länder stehen bereit, um Tausende von Menschen, die aus der Region fliehen, vorübergehend aufzunehmen.
Diplomatische Treffen
Zyperns Präsident Nikos Christodoulides und der Hohe UN-Flüchtlingskommissar haben in Nikosia über die steigenden Flüchtlingszahlen und schnelle Hilfsmaßnahmen beraten. Der libanesische Premierminister bezeichnete Zypern als „Säule der Stabilität“ in der Region.
Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis wies in einem Treffen mit seinem libanesischen Amtskollegen auf die Notwendigkeit einer sofortigen 21-tägigen Waffenruhe hin, und signalisierte seine Unterstützung.
Zypern hat den bewährten „ESTIA“-Plan aktiviert, der bereits 2006 im Israel-Hisbollah-Konflikt erfolgreich eingesetzt wurde, um die Aufnahme von Flüchtlingen zu erleichtern.
„Wir haben es 2006 getan und wir sind bereit, es wieder zu tun“, sagte Christodoulides gegenüber Reuters.
Laut des griechischen Journals To Vima, sei das griechische Kriegsschiff „Elli“ in der Nähe von Libanon stationiert, um die Evakuierung Ausländischer zu unterstützen.
Die EU und die USA setzen sich ebenfalls für eine sofortige Waffenruhe ein, um die humanitäre Lage in der Region zu verbessern und weitere Eskalationen zu verhindern.
Hintergrund und eskalierende Lage
Die Situation im Libanon spitzt sich täglich weiter zu. Mehr als 600 Menschen sind seit Beginn der jüngsten Kämpfe gestorben, und rund 90.000 Menschen befinden sich auf der Flucht. Die israelischen Luftangriffe und die anhaltenden Gefechte mit der Hisbollah haben im Südlibanon zu massiven Vertreibungen geführt.
Die jüngste Eskalation geht auf die Anschläge gegen Hisbollah- und Hamas-Anführer zurück, die Israel zugeschrieben werden. In den kommenden Tagen könnte die Gewalt weiter zunehmen, insbesondere wenn Israel eine Bodenoffensive starten sollte. Europäische Regierungen haben ihre Bürger bereits zur sofortigen Ausreise aus dem Libanon aufgefordert.