„Hello Kitty“-Wörterbuch beschreibt sadistischen Mord

Kittys heile, rosa Mädchenwelt in einem Einkaufszentrum in Tokio. (Foto: ddp images)
Kittys heile, rosa Mädchenwelt in einem Einkaufszentrum in Tokio. (Foto: ddp images)


Vorbei mit niedlich: Den Herausgebern eines „Hello Kitty“-Wörterbuchs ist ein peinlicher Fehler unterlaufen. Unter dem Stichwort „Halskette“ beschreibt das Buch detailliert eine grausame Mordmethode. Nun stellt sich die Frage: War es Nachlässigkeit oder Sabotage?

Samantha Rawlins blätterte mit ihrer neunjährigen Tochter Casey und deren bester Freundin das Wörterbuch durch, sie schweifte über niedliche Katzen mit Schleifen und Knopfaugen, Herzen und Regenbogen, alles wie erwartet. Doch dann sah die Mutter zweier Töchter genauer hin und konnte nicht glauben, was sie las. Für „Halskette“ lieferte das Wörterbuch, das für Kinder ab 11 Jahren beworben wurde, zwei Erklärungen:

1. Ein Schmuckstück, das eine Frau um ihren Hals trägt.

2. In Südafrika eine Bezeichnung für einen Autoreifen, der mit Benzin gefüllt um den Hals einer Person gehängt und angezündet wird, um diese Person zu töten.

Samantha Rawlins war fassungslos. „Ist das etwas, das kleine Mädchen lesen sollten?“, sagte die 27-Jährige gegenüber der britischen Zeitung „Mirror“. „Ich bin froh, dass ich es vor ihnen entdeckt habe. Wie sollte ich so etwas einem Kind erklären?“

Der Verlag Harper Collins ließ das Nachschlagewerk mit 7.000 Wörtern einstampfen. Ein Sprecher des Verlags erklärte dem „Mirror“, man sei auf unangemessene Inhalte hingewiesen worden und habe das Buch deshalb aus dem Verkauf genommen.

Offen bleibt, wie die makabre Erläuterung in das Buch kam. Vielleicht schlampte jemand und übernahm einfach die Erklärungen aus dem Wörterbuch für Erwachsene. Denn falsch ist die zweite Deutung nicht. Denkbar wäre aber auch, dass ein Mitarbeiter die Mordmethode bewusst ins Buch schmuggelte, als subversive Geste in der allzu quietschbunten Katzenwelt.