Asylgegner scheitert an Heinrich Heine

Peinlich, peinlich: So schnell werden Asylkritiker enttarnt. (Bild: Twitter/Jan Interthal)
Peinlich, peinlich: So schnell werden Asylkritiker enttarnt. (Bild: Twitter/Jan Interthal)

Ein Zitat kann eine Argumentation durchaus bekräftigen - sollte aber nicht aus dem Kontext gerissen werden. Sonst kann einem ganz schnell einen Strick daraus gedreht werden. Ein Asylgegner zitierte Heinrich Heine, einen der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts, und machte sich damit mehr als lächerlich.

Gerne schmückt man sich mit einem Zitat aus gutbürgerlicher Erziehung. Doof nur, wenn man das Zitat nicht bis zum Ende kennt. Die "asylkritische" Facebook-Seite "Deutschland wehrt sich" postet ein Zitat aus Heinrich Heines Gedicht "Nachtgedanken" und versucht damit Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen. Mit der Botschaft "Besser kann man es nicht beschreiben" zitieren sie: "Denk ich an Deutschland in der Nacht. Dann bin ich um den Schlaf gebracht."

Doch ein weitaus belesenerer Nutzer macht dieser Propaganda einen Strich durch die Rechnung: "Oha. Heine. Siehe an. Aus dem gleichen Text stammt übrigens auch folgendes Zitat" und konterte mit Heinrich Heines Worten: "Fatal ist mir das Lumpenpack, Das um die Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit allen seinen Geschwüren." Tja, somit ist das hetzerische Herauspicken eines Heinrich Heines Zitat doch nicht unbemerkt geblieben.

Auf Twitter postete Jan Interthal einen Screenshot des peinlichen Vorfalls mit dem Kommentar: "Liebe Nazis, AFDler, Patrioten, eure geliebten Dichter und Denker hätten euch Scheisse gefunden!" Auf Twitter wurde das Bild mehr als 270 Mal retweetet.

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