Baby „eingefroren“: Spektakuläre Rettungsaktion für Neugeborenes

Als der kleine Edward auf die Welt kam, hatte er eigentlich keine Überlebenschance. Das Baby litt an einer seltenen Krankheit, sein Herz schlug doppelt so schnell wie normal und seine Organe bekamen zu wenig Blut. Dann gelang britischen Ärzten ein Wunder: Sie retten das junge Leben, indem sie eine ungewöhnliche Methode anwendeten.

300 Mal in der Minute schlug das kleine Herz von Edward Ives, als seine Mutter Claire ihn  im vergangenen August zur Welt brachte. Im Normalfall sind es etwa 160 Schläge pro Minute, wie die britische Zeitung „Daily Mail“ berichtet. Schuld an dem lebensgefährlichen Zustand war eine seltene Krankheit namens supraventrikuläre Tachykardie, die mit Herzrhythmusstörungen einhergeht. Wegen des Leidens wurden Edwards lebenswichtige Organe mit zu wenig Blut versorgt. Der Junge war kurz davor, zu sterben. Seine Überlebenschance betrug laut der Zeitung „New York Daily News“ nur fünf Prozent.

Die Ärzte der Uniklinik London entschieden sich für eine ungewöhnliche Methode: Sie senkten die Körpertemperatur des Babys radikal von 37 auf 33,3 Grad Celsius ab. Dazu wickelten sie Edward in eine spezielle Decke ein, die mit einem Kühlgel gefüllt war, wie der Fernsehsender CBS berichtet.

„Es war schrecklich, ihn da liegen und frieren zu sehen, nur mit einer Windel bekleidet“, zitiert die „Daily Mail“ die besorgte Mutter. „Er war ruhig gestellt, deswegen konnte er sich nicht bewegen. Er fühlte sich so kalt an und sah aus, als wäre er tot“, erinnert sie sich an die schlimmsten Momente ihres Lebens. „Ich wollte ihn am liebsten hochnehmen und umarmen. Ich musste mich daran erinnern, dass das ja sein Leben retten sollte.“

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Nach zwei Tagen schlug das Herz des Babys wieder langsamer. Doch als die Ärzte die Körpertemperatur erhöhten, begann das gefährliche Herzrasen erneut. Edward musste daraufhin noch zwei weitere Tage in der Kühldecke ausharren. „Das war noch schlimmer als beim ersten Mal“, erinnert sich die Mutter. „Ich dachte ja, er wäre aus dem Gröbsten raus. Die Krankenschwester sagte, dass er vielleicht sterben müsse.“ Am vierten Tag normalisierte sich der Herzschlag wieder, und die Ärzte erhöhten ein weiteres Mal die Temperatur, nun ohne Zwischenfälle. „Ich hatte Angst, dass wieder etwas passiert. Es war unglaublich, ich war überglücklich“, zitiert die „Daily Mail“ Ives.

Im Nachhinein sagte die Mutter, sie habe bereits in der 35. Schwangerschaftswoche gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte. „Ich hatte ein Gerät, mit dem man den Herzschlag des Babys abhören kann. An einem Abend schlug sein Herz richtig schnell“, erklärte sie. Mittlerweile hat sich der kleine Körper erstaunlich gut erholt – und Edward darf zu Hause mit seinen beiden Geschwistern spielen.


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