Berlin-Besuch: "Hoffentlich kriegen sie diesen Obama!"

Es ist das Themas des Tages: Der Besuch von US-Präsident Barack Obama in Berlin. Während die Medien jeden Schritt von Obama und seiner Familie dokumentieren, macht sich die Twitter-Gemeinde über den Obama-Hype lustig. Yahoo-Nahrichten dokumentiert die witzigsten Obama-Tweets.

Ganze Straßenzüge in Berlin sind abgesperrt, tausende Polizisten sichern den Besuch des US-Präsidenten ab.  Twitterer Michael Seemann  kommentiert: „überall polizei, straßensperren, personenkontrollen. find ich gut. hoffentlich kriegen sie diesen obama!“ Auch die Radiomacher von “Radio Fritz“ machen sich über die Sicherheitsvorkehrungen lustig:  „#Obama kommt, die Berliner #Gullydeckel leiden. Wir haben mit einem gesprochen.“ Und der Comedian Matze Knop meint: „#Obama in #Berlin. Und keiner darf's Fenster öffnen. Bei den Temperaturen wird die deutsch-amer. Freundschaft auf ne harte Probe gestellt.“

Seit Tagen wird gerätselt, welche Themen Obama wohl bei seiner Rede anspricht und ob er an die berühmten Worte „Ich bin ein Berliner“ von John F. Kennedy erinnert. Deshalb meint Twitterer „Matikolb“: „Findet #Obama in Berlin die richtigen Worte? "Ich bin ein Berliner" ist ja leider schon weg.“

Natürlich werden auch aktuelle politische Themen von den Twitterern ironisch kommentiert. Vor allem das Internet-Bespitzelungsprogramm „Prism“ der US-Geheimdienste sorgt für Spott. „Sprecher bestätigt: Obama wird am Brandenburger Tor eine Keynote halten und dabei Prism7 mit bunten Icons vorstellen“, lautet der Tweet von Rob Vegas. Und Erik Flügge nimmt Obama mit dieser Nachricht auf die Schippe:  „Ich freu mich schon auf #Obama's ‚Ick bin ein Datenschützbeauftragte.‘“

Auch die Medien und ihre aufgeregte Non-Stop-Liveberichterstattung über jedes kleine Detail des Besuches werden auf Twitter veräppelt. Heiko Hebig schreibt:  „live ticker: obama ist immer noch in berlin“ und „Ahoi Polloi“ fragte in der Nacht: „Ist Obama schon im Bett?“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sorgte dann selber mit einer Bemerkung über das Internet für heitere und spöttische Reaktionen im Netz. "Das Internet ist für uns alle Neuland", sagte Merkel am Mittwoch auf eine Frage zu "Prism" bei einer Pressekonferenz mit Obama im Kanzleramt. Twitter-Nutzer griffen die Bemerkung hundertfach auf. Das Schlagwort "#Neuland" wurde zum meistdiskutierten Begriff auf Twitter in Deutschland.  "So ähnlich müssen sich die Indianer gefühlt haben, als Kolumbus bei ihnen "Neuland" entdeckte", schrieb eine Twitternutzerin. "Ich bin bloß mißtrauisch, weil das #Neuland schon bevölkert ist. Wieviele sind wir? Zwei Milliarden? Wahrscheinlich alles Terroristen", witzelte ein anderer Nutzer. Innerhalb von Minuten tauchte ein Twitterprofil unter dem Namen "NeulandInternet" auf, das Sätze wie "Wenn ich mal groß bin, will ich Kanzlerin von Neuland sein" ins Netz schickte. 

mta mit dpa