Hacker demütigen 26.000 Pornoseiten-Nutzer

Logo der Lulzsec
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Die Hackergruppe Lulzsec hat eine Sexseite gehackt und alle 26.000 E-Mail-Adressen mit dazugehörigen Passwörtern der Nutzer veröffentlicht. Das Ziel der Hacker: Sie wollten die Pornoseiten-Nutzer vor ihren Familien bloßstellen.

Die Spaßhacker von Lulzsec (laughing at your security) haben die Porno-Webseite „Pron" angegriffen und alle 26.000 dort gefundene Nutzerdaten auf ihrer Webseite veröffentlicht. Die Hacker kennzeichneten am Anfang der Liste speziell die Mitarbeiter der US-Regierung und des US-Militärs mit der E-Mail-Endung .gov und .mil und verhöhnten sie mit dem Satz: „Sie sind zu sehr mit onanieren beschäftigt, als dass sie ihr Land verteidigen könnten."

Außerdem hoben die Hacker 55 Administratoren und Webmaster-Passwörter extra hervor mit denen sie weitere Angriffe auf Webseiten planen. Das Hauptziel der Hacker war jedoch, die Porno-Nutzer zu demütigen. Denn eine reine Veröffentlichung der Liste reichte ihnen nicht. Sie forderten zusätzlich dazu auf, die Facebook-Accounts der Nutzer mithilfe der dort angegebenen Nutzernamen und Passwörter zu entern und den Familienmitgliedern und Freunden zu schreiben, dass ihr Angehöriger Nutzer einer Porno-Site sei. Die ach so amüsanten Reaktionen der Angehörigen sollten dann über Twitter verbreitet werden.

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Die Chancen, mit dieser Methode tatsächlich Zugang zum Facebook-Account des Nutzers zu erhalten, standen nicht schlecht. Denn tatsächlich nutzen viele für mehrere verschiedene Accounts ein und denselben Nutzernamen und dasselbe Passwort. Allerdings reagierte Facebook sehr schnell auf die Veröffentlichung und setzte alle E-Mail-Adressen, die sich auf der Liste befanden, zurück. Die betroffenen Facebook-Nutzer wurden aufgefordert, ein neues Passwort anzugeben.

Passwörter variieren
Webnutzer sollten unbedingt für ihre Accounts verschiedene Passwörter verwenden um zu verhindern, dass kompromittierte Zugangsdaten von Dritten auch auf anderen Web-Accounts angewendet werden. Hierfür empfiehlt es sich zum Beispiel, einen Passwort-Manager zu nutzen.

Doch der Angriff auf die Pornoseite war nicht die einzige Aktion von Lulzsec in den letzten Tagen. Sie attackierten außerdem das Spielestudio Bethesda und stahlen 200.000 Login-Daten für das Online-Game „Brink". Allerdings wollten sie laut ihrer Website diese Daten nicht veröffentlichen, "weil man das Unternehmen möge". Stattdessen spotteten die Hacker überheblich: „Repariert euren Schrott!"

Der neueste Lulzsec-Angriff galt dem US-Senat. Allerdings veröffentlichten die Hacker hier nur einige Verzeichnisübersichten und Konfigurationsdateien. Warum nur so wenig von dem brisanten Material ins Netz gestellt wurde, ist noch unklar. Wahrscheinlich ist es den Hackern wohl nicht gelungen, mehr zu erbeuten.

Autor: Matthias Sternkopf / ZEITjUNG