Fressalien statt Geld: Streit um Hochzeitsgeschenk

Geld, Gutschein oder Geschenk? Die Frage nach dem richtigen Hochzeitspräsent ist kompliziert. Aktueller Beweis dafür ist der erbitterte Streit zwischen zwei kanadischen Paaren, der in aller Öffentlichkeit ausgetragen wird. Im Mittelpunkt des Zwists steht ein mit Delikatessen gefüllter Naschkorb.

Ein Weidenkorb voll Salsa, Pasta, Olivenöl und Süßigkeiten als Anlass für eine Schlammschlacht per Email? Das Geschenk, mit dem Kathy Mason und ihr Freund, der namentlich nicht genannt werden möchte, bei der Hochzeitsfeier einer Ex-Kollegin aufkreuzten, war mit dem Gruß „Das Leben ist köstlich...Genießt es“ versehen. Doch der Schuss ging nach hinten los. Nach der gleichgeschlechtlichen Hochzeit verlangten die beiden Bräute den Kassenbeleg, um den Korb mitsamt Inhalt zurückgeben zu können. Begründung: Eine der beiden Frauen leide unter einer Gluten-Unverträglichkeit und könne keines der enthaltenen Lebensmittel essen. Doch weigerte sich Masons Freund, die Quittung rauszugeben. Das war aber erst der Anfang dieser unschönen Geschichte.

Denn in Wahrheit ging es hier um etwas anderes, nämlich um die Wahl des richtigen Hochzeitsgeschenkes, die das Gastpaar nach Meinung der Bräute so richtig vergeigt hat. „Ich bin mir nicht sicher, ob das eure erste Hochzeit war, aber fürs nächste Mal... Die Gäste verschenken Briefumschläge mit monetärem Inhalt", schrieb das frischgebackene Ehepaars an Mason und ihren Freund. Das berichtete die kanadische Zeitung „The Spectator“. „Ich habe 200 Dollar für euer Essen ausgegeben. Im Gegenzug habe ich Schlagsahne und Sour Patch Kids [saure Gummibärchen, Anm. d. Red.] bekommen.“

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Die Antwort hatte sich gewaschen: „Hallo, ich muss euch sagen, wie unfassbar verletzt ich bin“, schrieb Masons Freund zurück und schickte den Brief gleich an die Zeitung und postete ihn zudem auf Facebook. „Das war das Rüpelhafteste, was mir je passiert ist und von dem ich je gehört habe.“ Es folgte ein öffentliches Hin und Her an Vorwürfen und Diskussionen zu den Themen „Hochzeitsgeschenk“ und „Hochzeitsetikette“. Dabei ging es ziemlich unter die Gürtellinie. Dass der Streit darüber, ob Hochzeiten dazu da sind, Geld für die gemeinsame Zukunft des Brautpaars zu sammeln, in aller Öffentlichkeit eskalierte, kann man nun unterhaltsam oder peinlich finden – traurig ist es allemal.