Gefeuert: Kindergärtnerin ließ Kinder ihr Blut kosten

Wer seinen Nachwuchs im Kindergarten abliefert, möchte ihn gut betreut wissen. Darüber, was gute Betreuung eigentlich ist, haben Eltern und Kindergärtner jedoch oft sehr unterschiedliche Vorstellungen. Eine Angestellte eines norwegischen Kindergartens brachte ihren Schützlingen kürzlich eine Ampulle ihres eigenen Blutes mit – und ließ die rund zwölf Kinder ihre Körperflüssigkeit nicht nur anfassen, sondern auch kosten. Die Eltern sind fassunglos.

Kinder, vor allem im klassischen Kindergartenalter von zwei bis sechs Jahren, wollen die Welt entdecken. Entsprechend unbefangen reagierten die Schützlinge des Dravhaug Kindergartens im norwegischen Sola, als die Erzieherin ihr Blut in einer Ampulle mitbrachte. Sie goss es aus dem Gefäß in eine Schüssel und reichte es unter den Kindern herum.

„Die Kinder fragten, ob sie es berühren können und sie erlaubte es ihnen", schilderte Kindergartenleiterin Inger Lise Andersen die Situation gegenüber der Nachrichtenagentur „Reuters“. "Dann wollten sie wissen, wie sie es von den Fingern bekommen. Die Kindergärtnerin nahm ihren Finger in den Mund und leckte das Blut ab. Die Kinder machten es ihr nach.“

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Demnach kosteten rund zwölf Kinder das Blut ihrer Betreuerin. Zuvor hatte sie eine Schwester ihres Hausarztes gebeten, ihr eigenes Blut in eine Ampulle abzufüllen, um es mit in den Kindergarten nehmen zu können. Die Eltern der betroffenen Kinder seien „geschockt und angsterfüllt“, so Andersen gegenüber „Reuters“. Denn noch steht nicht fest, ob die Erzieherin an Krankheiten wie AIDS oder Hepatitis B leidet, die durch Blut übertragen werden können. Entsprechende Tests werden gerade durchgeführt.
Die Betreuerin, die bisher nur in Teilzeit arbeitete, ist mittlerweile gekündigt.

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