Mann verliert Prozess um seinen eigenen Tod

Gesetz ist Gesetz: Mann gilt trotz Erscheinen vor Gericht nach wie vor als tot (Bild: Thinkstock).

Quicklebendig verließ Donald Eugene Miller Jr. am Montag das Gericht von Hancock County im US-Bundesstaat Ohio – als Toter, zumindest laut Richterspruch. Der 61-Jährige war schon im Jahre 1994 offiziell für tot erklärt worden und wird es wohl für immer bleiben.

Drei Jahre hätte Miller damals Zeit gehabt, um die Erklärung widerrufen zu lassen. So viel Spielraum gibt das Gesetz. Aber Miller tat nichts und wandelt seitdem als Lebender unter den Toten. Wie konnte es dazu kommen? Mit leiser Stimme gab der 61-Jährige vor Gericht einige wenige Details aus seinem Leben preis. Wie die Online-Plattform „The Courier“ berichtet, hatte Miller ein akutes Alkoholproblem und verlor dadurch nicht nur seinen Job, sondern auch den Boden unter den Füßen. Nach eigenen Angaben verließ er noch vor 1990 Hancock County und schlug sich seitdem mit Gelegenheitsjobs durch. Erst im Jahre 2005 informierten ihn seine Eltern, dass er offiziell seit Jahren als tot galt.

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Grund für die Ausstellung des Totenscheins für Donald Eugene Miller Jr.  war ein Ansuchen seiner Ex-Frau Robin Miller. Sie hatte 1986 das letzte Mal von ihrem Mann gehört und bat acht Jahre später um die rechtliche Feststellung seines Ablebens. Die Erklärung sollte es ihr ermöglichen, staatliche Hilfe für die gemeinsamen zwei Kinder zu erhalten. Miller hatte keinen Unterhaltszahlungen geleistet. Seine Ex-Frau sagte aus, dass er wegen der hohen Unterhaltsschulden (insgesamt 26.000 US-Dollar) abgehauen sei. Er habe ihrer Meinung nach Angst vor einer Haftstrafe gehabt.

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Später lehnte Robin Miller das Gesuch ihres Mannes auf eine Änderung des Totenstatus ab, da sie die bereits erhaltenen Sozialleistungen nicht zurückzahlen könne. Sie sprach sich aber dafür aus, dass Donald Eugene Miller Jr. wenigstens eine Sozialversicherungsnummer erhalten solle.
Wie „The Courier“ berichtet, ist der Fall für den zuständigen Richter Allan Davis eine „seltsame Situation”. Obwohl er Donald Eugene Miller Jr. In die Augen blicken konnte, sei er nicht in der Lage, geltendes Gesetz und damit die vorgesehene Dreijahresregel zu ändern und Miller wieder unter die Lebenden zu holen.

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