Opa überfällt Bank angeblich für kranke Enkelin

Ein Banküberfall für die kranke Enkelin? Trotz angeblich ehrenwerter Motive muss sich ein geständiger Bankräuber demnächst vor Gericht verantworten. Mit Mütze, Sonnenbrille und falschem Bart getarnt hatte der nicht vorbestrafte Arbeitslose aus der Nähe von Bielefeld im März eine kleine Bankfiliale im westfälischen Hiddenhausen überfallen. Die Angestellte bedrohte der 60-Jährige mit einer Waffe und forderte 50 000 Euro - für die Behandlung seiner kranken Enkelin, wie er versicherte. 



Das inzwischen sieben Jahre alte Mädchen sei mit einem Herzfehler zur Welt gekommen, sagte Staatsanwalt Christoph Mackel am Dienstag. Der Opa habe angegeben, dass eine Therapie in Osteuropa seiner Enkelin helfen könne. Die koste aber 5000 Euro und die Krankenkasse wolle nichts davon zahlen - deswegen der Überfall. 

Bei dem bekam der Mann im März allerdings kalte Füße und flüchtete schließlich ohne einen Cent. Als die Polizei öffentlich nach dem Täter fahndete, stellte sich der 60-Jährige wenige Tage später. Zwar ließ ihn der Haftrichter vorläufig wieder frei, nun erhob aber die Staatsanwaltschaft Anklage. Ein Termin für die Hauptverhandlung am Landgericht Bielefeld steht noch nicht fest.

dpa