Rentnerin trägt Tattoo mit Ansage

Leben und sterben lassen: Eine Frau aus Downham Market im britischen Norfolk will, dass ihr Leben genau nach diesem Motto sein Ende findet. Wenn eines Tages der Ernstfall für die 81-Jährige eintritt, möchte sie nicht wiederbelebt werden. Deshalb hat sie sich eine eindeutige Anweisung auf ihr Dekolleté tätowieren lassen.

„Do not Resuscitate“ – „Nicht wiederbeleben“: Die Bitte prangt in Großbuchstaben deutlich sichtbar auf dem Halsausschnitt von Joy Tomkins. Bei der Schrift handelt es sich nicht um abwaschbare Tinte. Die 81-Jährige hat sich ihr Anliegen tätowieren lassen, und zwar aus gutem Grund: „Wenn meine Zeit gekommen ist, möchte ich nicht halbtot enden“, sagte die Rentnerin gegenüber der britischen Tageszeitung „The Sun“. „Ich möchte ganz tot sein.“ 

Damit ihrem Wunsch auch wirklich Folge geleistet wird, hat sich Tomkins als Vorsichtsmaßnahme auch noch das Kürzel „P.T.O.“ mit einem Pfeil auf ihr rechtes Schulterblatt verewigen lassen. Das steht für „Please turn over“ was auf Deutsch „Bitte wenden“ heißt. Für die Tätowierungen hat die 81-Jährige jeweils umgerechnet etwa 5,50 Euro gezahlt.


Tomkins vertritt die Ansicht, dass jeder Mensch das Recht hat zu sterben, wann er will. Die Mutter zweier Kinder hat sich dafür entschieden, in einem medizinischen Notfall nicht zurück ins Leben gerufen zu werden.

Ohnehin hat Tomkins aktuell nicht die Absicht, das Zeitliche zu segnen, denn: „Ich genieße jetzt das Leben“, so die Frau gegenüber der „Sun“. „Aber wenn die Dinge sich in Zukunft verändern, möchte ich nicht stunden-, monate- oder jahrelang liegen, bevor ich sterbe.“

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Auch die Gedanken an ihre Angehörigen spielen bei ihrem Anliegen eine Rolle. Sie wolle, dass sie ihrer Familie so in Erinnerung bleibe, wie sie war. Ihren Wunsch hat die ehemalige Redaktionssekretärin auch in einer Patientenverfügung hinterlegt. „Ärzte berücksichtigen Patientenwünsche, aber ein Tattoo ist nicht rechtsverbindlich“, so ein Sprecher der Ärztekammer gegenüber der „Sun“.