Robert Downey Jr.: Sein irrer Aufstieg aus der Junkie-Hölle

Inzwischen ist Robert Downey Jr. clean und glücklich mit Produzentin Susan Downey verheiratet

Er steht weiterhin an der Spitze: Hollywood-Star Robert Downey Jr. (50) hat zum dritten Mal in Folge seinen Platz in der "Forbes"-Liste der bestverdienenden Schauspieler verteidigt. In den letzten zwölf Monaten verdiente Downey Jr. demnach etwa 80 Millionen US-Dollar (umgerechnet 73,7 Mio. Euro). Doch der Schauspieler hat eine lange, von Umwegen geprägte und nicht immer vorbildliche Karriere hinter sich. Bevor er zum "Iron Man" wurde und sich als einer der besten Schauspieler unserer Zeit etablierte, drohte er lange Zeit im Drogensumpf zu versinken. Ein Aufstieg vom Junkie zum Superheld.

Erster Joint mit sechs Jahren

Der Grund für die von Drogenproblemen geprägte Vergangenheit liegt in wohl in seiner Kindheit begraben: Robert Downey Sen. legte seinem Sohn nicht nur seine Begeisterung für die Filmindustrie in die Wiege, sondern auch seine Leidenschaft für bewusstseinserweiternde Substanzen. Robert Downey Jr. wuchs in einem mehr als unkonventionellen Elternhaus inmitten der New Yorker' Filmszene auf, in der sein Vater als Underground-Regisseur arbeitete. Für Robert Downey Jr. war dies Fluch und Segen zugleich: Mit fünf Jahren ergatterte er seine erste Filmrolle in einem Streifen seines Vaters, mit sechs Jahren rauchte er zusammen mit seinen Eltern den ersten Joint.

In einem Interview von 1988 bezeichnete Downey Jr. selbst den frühen Drogenkonsum als die einzige Möglichkeit seinem Vater nahe zu kommen. "Es war immer eine Menge Gras und Kokain da. Wenn ich und mein Vater zusammen Drogen nahmen, dann war das, als ob er damit seine Liebe zu mir ausdrückte - auf die einzige Art, die er kannte", so der damals aufstrebende Nachwuchsschauspieler.

Erfolge trotz der Sucht

Doch aus der berauschten Zuneigung zu seinem Vater wurde spätestens durch seine Rolle im Film "Unter Null" eine Obsession. "Ich spielte diesen schwulen Junkie und für mich war es wie der Weihnachtsgeist der Zukunft. Die Rolle war eine Übertreibung von mir. Dann änderten sich die Dinge und ich wurde eine Übertreibung der Rolle", sagte Robert Downey Jr. in einem Interview mit dem "Guardian".

Trotzdem erhielt der als "schwer umgänglich" geltende Schauspieler 1992 für seine Rolle des Charlie Chaplin eine Oscar-Nominierung. 2000 wurde er fester Bestandteil der Comedy-Serie Ally McBeal, für die er einen Golden Globe gewann und gleichzeitig sein Gesangstalent unter Beweis stellen durfte. Doch seine Vergangenheit holte ihn ein. Zunehmende Konflikte mit dem Gesetz und diverse Festnahmen veranlassten die Serien-Produzenten, Downey jr. vor die Tür zu setzen.

Weg aus dem Drogensumpf

Auch seine früheren Beziehungen scheiterten allesamt an der Sucht: In den Achtzigern war Downey Jr. ganze sieben Jahre mit der heute ebenfalls sehr erfolgreichen Schauspielerin Sarah Jessica Parker (50) liiert. "Ich dachte, ich wäre die Person, die ihn retten könnte. Ich drängte ihn morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen. Ich wusch ihn und schickte ihn los. Wenn er es nicht schaffte, deckte ich ihn. Es war keine romantische Beziehung, sondern eher so ein Eltern-Kind-Ding", beschrieb Parker in einem Interview. Inzwischen ist Robert Downey Jr. seit 2005 in zweiter Ehe glücklich mit der Produzentin Susan Downey verheiratet. Zusammen haben die beiden zwei Kinder.

Doch zuvor waren etliche Entzugstherapien nötig, ehe er sein väterliches und schauspielerisches Talent vollständig zur Geltung bringen konnte. 2008 ergatterte Downey Jr. eine Rolle, die den Grundstein für sein heutiges Vermögen legte: die Rolle des Superhelden "Iron Man". Ließ er sich für den ersten Teil noch mehr als glücklich mit einer Gage von angeblichen 500.000 Dollar abspeisen, waren es beim zweiten Teil schon 10 Millionen. Die Krönung: 50 Millionen Dollar für seine Rolle als Superheld in Marvels "The Avengers". Innerhalb von nur vier Jahren war Downey jr. vom Sorgenfall zu Hollywoods Top-Verdiener geworden.

Foto(s): Jordan Strauss/Invision/AP