Satellitendaten bestätigen: Flug MH370 im Indischen Ozean abgestürzt

Nach über zwei Wochen Suche nach der vermissten Maschine der Malaysia Airlines herrscht nun traurige Gewissheit: Flug MH370 endete vermutlich im Indischen Ozean vor der Westküste Australiens. Dies bestätigt eine neuartige Analyse von Satellitendaten durch ein britisches Unternehmen.

Die Welt hatte auf ein Wunder gehofft, doch als Malaysias Ministerpräsident Najib Razak am Montag vor die Fernsehkameras trat, war kaum jemand von seinen Worten überrascht: „Ich muss Sie mit tiefer Trauer und mit Bedauern darüber informieren, dass der Flug MH370 neuen Informationen zufolge im südlichen Indischen Ozean endete.“ Die neuen Daten kamen von der britischen Firma Inmarsat, die bereits die Satellitendaten zur Errechnung der beiden möglichen Flugkorridore, die die Maschine genommen haben könnte, bereitgestellt hatte. „Sie setzten eine Analysemethode ein, die bisher noch nie bei Untersuchungen dieser Art angewendet wurde, und konnten so mehr Aufschluss über die Route des MH370 geben“, erklärte Razak weiter.

Die Briten, die einen satellitenbetriebenen Mobilfunkdienst anbieten, der die Erdoberfläche weitgehend abdeckt, analysierten Pings, die Flug MH370 auch nach dem Abschalten der Kommunikationssysteme weiter aussendete. Pings sind Schallwellenkontakte mit Satelliten, aus denen sich dann etwaige Flugdaten ableiten lassen.

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Inmarsats Vizepräsident Chris McLoughlin erklärte das bisher einzigartige Vorgehen. Nach dem Verschwinden habe man die Ping-Daten anderer Flüge der Malaysian Airlines untersucht. Erst habe man die bekannten beiden Korridore errechnet. Später sei man auf ein Muster gestoßen, welches nahe gelegt habe, dass MH370 die südliche Route genommen habe. Den nördlichen Korridor schlossen die Experten unter anderem auch deshalb aus, weil diese Flugstrecke über Land führt, die Maschine wäre also höchstwahrscheinlich entdeckt worden. Mit Hilfe weiterer Luftfahrtexperten und Daten des Flugzeugherstellers Boeing konnte Inmarsat die Berechnungen verfeinern. So habe man auf die vermutete Absturzstelle im Indischen Ozean geschlossen.

Unterdessen wurde die Suche nach zuvor gesichteten Wrackteilen wegen schlechten Wetters abgebrochen. Angehörige der Opfer protestierten.

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