EU-Kommissionspräsident Barroso setzt im Kampf gegen Euroskeptiker auf pro-europäische Kräfte

Der Präsident der Europäischen Kommission Jose Manuel Barroso hat seine Forderung nach einer stärkeren wirtschaftlichen und politischen Union verteidigt. Er sagte euronews, dass er die leichte Erholung in Europa nicht zu optimistisch sehe. JMB: “Ich konzentriere mich vor allem auf das, was positiv ist, weil ich es wichtig finde, das Vertrauen der Menschen zu steigern. Die Europäische Union versucht das mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen.Wir können aber nicht mit Mitteln reagieren, die wir nicht haben. Deshalb verteidige ich Europa so stark, weil ich möchte, dass die Menschen wissen, was wir gemeinsam in den europäischen Institutionen versuchen zu unternehmen.” AT: “Euroskeptiker und extreme Gruppen sind in Europa auf dem Vormarsch und Umfragen deuten darauf hin, dass sie bei den Europawahlen einen Durchbruch erzielen könnten. Was würde dann passieren?” JMB: “Das trifft zu, vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wenn die Arbeitslosigkeit hoch ist, bekommen solche Parteien mehr Zulauf, sowohl die extremen rechten, als auch die extremen Linken. Sie manipulieren die Menschen mit einfachen Lösungen zu komplexen Problemen, um so die Sorgen und Ängste der Menschen zu lindern. Ich setze auf die pro-europäischen Kräfte, um diese Auseinandersetzung zu führen.” AT: “Was halten Sie davon, wenn Großbritannien und sogar Deutschland von der Renationalisierung bestimmter Befugnisse aus Europa sprechen?” JMB:.. “Das Gerede der Renationalisierung bestimmter Befugnisse ist eine gefährliche Ideen und könnte zu Auseinandersetzungen zwischen Regierung führen. Einige mögen bestimmte soziale Maßnahmen nicht, so dass sie Europa mit einem Bruch drohen, aber das kann nicht passieren. Andere mögen Europas Umweltpolitik nicht, so dass sie sich aus gemeinsamen Vereinbarungen zurückziehen möchten. Andere wiederum haben noch andere Beschwerden. Das ist nicht korrekt. Wir stehen allerdings in der Verantwortung, in allen Bereichen die Verwaltungskosten zu senken. Eine ideologische Debatte sollte aber vermieden werden, weil das nur zu einer weiteren Spaltung Europas führt.. Europa muss sich jetzt aber auf das Wesentliche konzentrieren.” AT: “Danke, für das Gespräch.” Heute Abend um 20.30 Uhr wird EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso in Global Conversation auf Euronews Rede und Antwort stehen, auch Zuschauerfragen per Mail werden beantwortet.