Proteste im Sudan immer gewalttätiger

Im Sudan verstärken sich die Proteste gegen die Regierung. Ein Mitarbeiter eines Krankenhauses in der Hauptstadt Khartum teilte mit, 27 Tote seien eingeliefert worden. Demonstranten zerstörten Fahrzeuge und Tankstellen, Augenzeugen berichteten von Plünderungen. Zudem sei versucht worden, ein Gebäude des Tourismusministeriums in Brand zu setzen. Die Proteste brachen zu Beginn der Woche aus. Omar al-Baschir, der Machthaber der islamischen Republik, hatte angekündigt, die Treibstoff-Subventionen aus ökonomischen Gründen aufzuheben. Mit der Abspaltung des Südsudans vor zwei Jahren verlor das Land rund drei Viertel seiner Ölreserven. Beobachtern zufolge sind die Kürzungen zwar der Auslöser, aber nicht der einzige Grund für den Unmut der Bevölkerung. Die Demonstranten fordern al-Baschirs Sturz. Der Präsident wird per internationalem Haftbefehl gesucht, ihm werden Völkermord und Kriegsverbrechen in der Region Darfur vorgeworfen.