Schwangere Mütter: Fötus aus dem 3D-Drucker

Es ist eine echte Revolution: Schwangere Frauen gingen bislang zum Ultraschall und kamen anschließend mit einem grieseligen schwarz-weiß Foto aus der Arztpraxis. Auf dem Bild undeutliche Aufnahmen, Details ließen sich kaum erkennen. Doch diese Zeiten sind offenbar vorbei: Eine Klinik in Japan bietet nun plastische Modelle des Fötus an. Möglich machen das modernste 3D-Drucker. Das Gerät nutzt dabei zwei verschiedene Harze, die zwei unterschiedliche Farben erzeugen. Am Ende entsteht das plastische Modell. Der cremefarbene Fötus ist vom durchsichtigen Gewebe der Mutter eingeschlossen. Der Direktor der Hiroo Frauenklinik, Satoshi Sohda, erklärt das Interesse an der neuen Technik so: “Die Frauen in Japan werden immer später schwanger. Sie gebären auch mehr Kinder, im Schnitt sind es eins bis zwei. Aber Paare zwischen 30 und 40 haben bessere finanzielle Möglichkeiten. Und sie wollen die Erinnerung an die Schwangerschaft so lange wie möglich bewahren.” Kumi Mendoza ist im siebenten Monat schwanger. Das 3D-Modell ihres ungeborenes Kindes betrachtet sie als ein Geschenk, das sie für immer bewahren kann. “Als ich es das erste Mal sah, war ich sehr bewegt”, so die junge Frau. “Die Nase und die Lippen wirkten so echt. Der Ausdruck schien mir wie etwas, das von Hand gemacht wurde. Ich bin immer noch erstaunt, dass eine Maschine so etwas herstellen kann.” Doch die neue Technik bringt noch einen weiteren Vorteil: Die Entwickler hoffen mit ihr und den detaillierten Informationen, den Schwangerschaftsverlauf noch besser verfolgen zu können.