Viele Bachelor-Studenten kämpfen mit Überforderung

Studenten klagen nach Studienreform über Stress

Zwei von drei Studenten empfinden einer Umfrage zufolge das mit der Studienreform eingeführte Bachelor-Studium als belastend. Obwohl 70 Prozent der Bachelor-Studenten Spaß an ihrer Ausbildung haben, geben beinahe ebenso viele Studenten (68 Prozent) an, durch ihre Ausbildung gestresst und belastet zu sein, ergab eine Umfrage des HIS Instituts für Hochschulforschung. Für die Studie im Auftrag des Deutschen Studentenwerks (DSW) wurden Ende 2011 mehr als 4000 Studenten online befragt.

"Die Ergebnisse bestätigen, dass ein pauschales Urteil über die Lage der Bachelor-Studierenden und den Bologna-Prozess in Deutschland nicht zulässig ist", erklärte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde. Er forderte die Bundesländer aber auf, die Studentenwerke beim Ausbau von Sozialberatungsangeboten stärker zu unterstützen.

Das Bündnis aus 58 regionalen Studentenwerken sieht durch die jüngste Umfrage einen hohen Beratungsbedarf bestätigt. So gaben 47 Prozent der befragten Studenten an, unter Erschöpfung und Überforderungsgefühlen zu leiden. Demnach haben 42 Prozent sogar mit Ängsten zu kämpfen. Dennoch sind sich 78 Prozent der befragten Studierenden sicher, ihr Studium erfolgreich abschließen zu können.

Im Zuge des 1999 beschlossenen Bologna-Prozesses sollte in Deutschland die Studienzeit durch die Einführung des kompakteren Bachelor-Studiums anstelle von Diplom und Magister verkürzt werden.