Ägypten droht Israel mit Aussetzung des Friedensvertrags
Laut Angaben Israels seien in den letzten Wochen in der Stadt Chan Junis im südlichen Teil des Gazastreifens 100 Terroristen getötet worden. Zuletzt hat die israelische Armee ein Tunnelnetzwerk der Hamas unter dem Hauptquartier des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) im Nahen Osten entdeckt. Der Chef der Organisation, Philippe Lazzarini, verneinte jedoch auf X davon gewusst zu haben.
Jetzt droht Ägypten damit, seinen Friedensvertrag mit Israel auszusetzen, sollte das Land mit seiner geplanten Offensive auf die überfüllte Grenzstadt Rafah beginnen. Einem ägyptischen Beamten zufolge könnte dies bedeuten, dass das belagerte Gebiet keine Hilfsgüter mehr erhält.
Derzeit sind mehr als die Hälfte der 2,3 Millionen Einwohner Gazas vor den Kämpfen in die Region um Rafah geflohen. Der Terrororganisation Hamas zufolge seien in der letzten Woche zwei Geiseln bei der Offensive getötet und acht weitere schwer verletzt worden. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält die Entsendung von Truppen jedoch für notwendig.
Planung für Rafah-Offensive braucht Zeit
Bisher habe Israels Armee die Planung der Militäroffensive auf Rafah einem Medienbericht zufolge noch nicht abgeschlossen. Sie werde "wahrscheinlich einige Zeit in Anspruch nehmen" und sei auch bislang nicht Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vorgelegt worden, berichtete die "New York Times" noch am Sonntag aus Regierungskreisen.
Die Strategie für eine Offensive auf die an Ägypten grenzende Stadt, in der Hunderttausende Binnenflüchtlinge Schutz gesucht haben, sei "sehr komplex". Die US-Regierung habe gegenüber Israel zudem Bedenken mit Blick auf den am 10. März beginnenden muslimischen Fastenmonat Ramadan geäußert, berichtete die "New York Times". Ein Angriff auf Rafah während des Ramadan könne von Muslimen in der Region und darüber hinaus als besonders provokant empfunden werden, hieß es.