Über 25.000 Todesopfer im Gazastreifen: Kritik an Netanjahu wird lauter

Die Zahl der Opfer der israelischen Offensive im Gazastreifen steigt immer weiter. Mehr als 25.105 Palästinenser:innen sind ums Leben gekommen, über 62.681 wurden verletzt.

Das gab das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Sonntag bekannt. Aus Israel heißt es, dass die Kämpfe wohl noch mehrere Monate anhalten werden.

Die israelische Armee hat am Sonntag Aufnahmen aus einem Tunnel unter Chan Junis veröffentlicht. 20 Meter unter der Erde sollen in dem 830 Meter langen Tunnel in der Vergangenheit etwa 20 israelische Geiseln festgehalten worden sein, erklärte ein Militärsprecher.

Zweifel an Netanjahus Vorgehen werden lauter

Benjamin Netanjahu, der Ministerpräsident von Israel, pocht darauf, dass die Offensive anhalten werde, bis Israel den "totalen Sieg" über die Hamas erreicht habe und alle Geiseln nach Israel zurückgekehrt seien.

In Israel werden die Zweifel an Netanjahus Linie lauter.

Gadi Eisenkot, ein Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, sagte vergangene Woche, dass der einzige Weg zur Befreiung der Geiseln eine Waffenruhe sei.

Am Samstag protestierten Familienmitglieder der im Gazastreifen Gefangenen vor dem Haus Netanjahus. Sie forderten die Regierung dazu auf, mehr für die Freilassung der Geiseln zu tun. 105 Tage lang habe man gebettelt, ließen die Demonstrierenden verlauten, nun fordere man stärkere Maßnahmen.

Die Hamas hat erklärt, erst weitere Geiseln freizulassen, wenn Israel die Offensive beende.

Einem Viertel der Menschen im Gazastreifen droht der Hungertod

Rund 85 Prozent der Menschen im Gazastreifen mussten bisher ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Hunderttausende sind in Notunterkünften im Süden des Gebiets untergebracht.

Wegen der anhaltenden Kämpfe und israelischer Grenzkontrollen erreichen nur wenige Hilfslieferungen die gebeutelte Region. Nach Angaben der UN droht ein Viertel der 2,3 Millionen Einwohner:innen des Gazastreifens akut zu verhungern.