Über 30 Länder dürfen sich über Preissenkungen bei Netflix freuen

Der Streamingdienst Netflix senkt in über 35 Ländern seine Abopreise, um neue Kundinnen und Kunden akquirieren zu können. Schließlich schläft die Konkurrenz nie... (Bild: Marvin Samuel Tolentino Pineda)
Der Streamingdienst Netflix senkt in über 35 Ländern seine Abopreise, um neue Kundinnen und Kunden akquirieren zu können. Schließlich schläft die Konkurrenz nie... (Bild: Marvin Samuel Tolentino Pineda)

Netflix hat gute Neuigkeiten: die Kundinnen und Kunden erwarten Abo-Preissenkungen um bis zu 50 Prozent. Zwar erstreckt sich die Aktion über mehr als 30 Länder, von Deutschland ist bislang jedoch keine Rede. Woher rührt der Sinneswandel?

Netflix leitete kürzlich eine Aktion der besonderen Art in die Wege, um neue Abonnenten zu gewinnen, wie der Streamingdienst gegenüber dem "Wall Street Journal" bestätigt. In den vergangenen Wochen senkte der Anbieter in mehr als 35 Ländern die Abopreise - in manchen Ländern müssen Kundinnen und Kunden sogar nur noch die Hälfte bezahlen. Dabei handle es sich um Regionen, in denen Netflix eher dürftig genutzt werde. Vor allem in Regionen des Nahen und Mittleren Ostens wie beispielsweise dem Jemen, Jordanien, Libyen und dem Iran dürfen sich Nutzerinnen und Nutzer über die Aktion freuen. So auch Menschen, die in Ländern Lateinamerikas, dazu zählen Nicaragua, Ecuador und Venezuela, leben. Im europäischen Raum sind die Preissenkungen vor allem in Kroatien, Slowenien und Bulgarien zu verbuchen.

Von Deutschland, beziehungsweise Mitteleuropa, ist bis jetzt noch keine Rede. Das Branchenmagazin "broadbandtvnews" schreibt, dass sich diese Maßnahme ausschließlich auf Länder beschränke, in denen Netflix bislang kein Basis-Abonnement mit Werbung anbiete.

Preissenkungen überraschen

Laut dem Twitter-Account von Netflix soll beispielsweise in Malaysia noch diese Woche der Basisplan von 35 auf 28 Ringgit (umgerechnet von 7,45 auf 5,96 Euro), also um 20 Prozent, reduziert werden. John Hodulik, Medien- und Unterhaltungsanalyst bei der UBS Group AG, weiß diesen Kurswechsel folgendermaßen einzuordnen: "Das widerspricht definitiv den jüngsten Trends, nicht nur für Netflix, sondern für die gesamte Streaming-Branche". Im Rahmen der Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen habe der Streamingdienst laut "heise online" in Anbetracht eines überraschenden Umsatzes eher Preiserhöhungen angekündigt. Netflix' Co-Chef Greg Peters erklärte, das Unternehmen suche noch nach Orten, an denen man den Preis etwas anziehen könne, um in mehr Content investieren zu können.

Während Netflix preislich jedoch in die Knie geht, erhöhte die Konkurrenz unter den Streamingdienst-Anbietern meist die monatlichen Preise - überwiegend in den USA. Das altbewährte Medienunternehmen bietet indes als einziges von der angebotenen Bildqualität abhängige Abos. Für 4K-Qualität muss der Kunde das teuerste Abo wählen. Prime Video oder Disney+ verzichten hingegen auf die Aufpreise.