Überraschung bei der Judo-WM: Die Schweiz schreibt Geschichte

Am Dienstag stand Teil 3 der Judo-Weltmeisterschaften in Doha auf dem Programm. Die Weltmeisterin von 2019, Christa Deguchi aus Kanada, zeigte sich heute in Topform und zog in der Klasse bis 57 kg locker ins Finale ein. Dort wartete die Japanerin Haruka Funakubo, die ihrerseits in Doha beeindruckende Kämpfe zeigte.

Doch gegen Deguchi und deren Erfahrung war kein Kraut gewachsen. Die Kanadierin zeigte wunderschönes Judo und holte sich nach 2019 ihren insgesamt zweiten Weltmeister-Titel.

Stump sorgt für die Sensation

Eine ganz besondere Leistung, das fand auch die glückliche Gewinnerin: "Du musst dir selbst mehr als jedem anderen vertrauen", so Christa Deguchi nach dem Kampf, "dann kannst du tun, was du tun willst".

Manuel Lombardo aus Italien hatte in der Klasse bis 73 kg die Goldmedaille fest im Visier, bis ins Finale räumte er sämtliche Gegner aus dem Weg.

Dort stand ihm dann der Schweizer Nils Stump gegenüber, der sich im Turnierverlauf äußerst entschlossen zeigte. Fantastische Würfe wie etwa gegen Soichi Hashimoto aus Japan brachten ihn in sein erstes WM-Finale überhaupt.

Und dort dominierte der Eidgenosse in einem epischen Kampf. Im Golden Score war sich Lombardo zunächst sicher, gewonnen zu haben. Doch die Überprüfung durch den Kampfrichter zeigte, dass er einen Kopfsprung ausgeführt hatte, und dieser ist im Judo nicht erlaubt. Somit wurde Nils Stump der erste Judo-Weltmeister aus der Schweiz - ein wahrlich historischer Moment.

Stump erklärte, dass ihm die Worte fehlen würde, es sei ein grosser Erfolg für das Schweizer Judo, "ich bin einfach glücklich, dass ich diese Medaille für die Schweiz mit nach Hause nehmen konnte".