10 Fakten: Warum der Mond manchmal riesig wirkt und andere spannende Infos rund um den Mond

Warum kommt es uns eigentlich so vor, als ob der Mond manchmal viel größer ist, als sonst? Gibt es die "dunkle Seite des Mondes" wirklich? Und was ist eigentlich ein "Halo-Mond"? Zehn spannende Mond-Fakten.

Der Mond ist zwischen Gebäuden des Shinjuku Business District in Tokio zu sehen.
Manchmal wirkt der Mond auf einmal um ein Vielfaches größer, als gewöhnlich. (Symbolbild: Getty)

Der Mond ist ein mystischer Planet. Ihm werden magische Fähigkeiten zugeschrieben und er beeinflusst das Leben auf der Erde seit Urzeiten auf vielfältige Art und Weise. Er ist der Sehnsuchtsplanet, zu dem die Menschheit strebte und der einzige, den Menschen bisher im Weltall betreten haben. Dennoch wissen wir viele Dinge über den Mond gar nicht so genau. Dabei gibt es einiges interessantes über ihn zu lernen. Zum Beispiel ist er kein eigenständiger Planet. Monde sind nämlich einen Planeten umkreisender Himmelskörper, in unserem Fall ist er ein Satellit der Erde. Hier sind zehn weitere spannende Fakten über unseren Mond.

Mondtäuschung

Der Vollmond kann manchmal richtig imposant wirken. Dann sieht es so aus, als wäre er viel näher an der Erde, als normalerweise und dadurch deutlich größer zu sehen. Aber ist das wirklich so?

Tatsächlich handelt es sich dabei um eine optische Illusion. Bei der "Mondtäuschung" steht der Mond näher am Horizont. Da unser Gehirn zur richtigen Einschätzung von Größenverhältnissen einen Vergleichsgegenstand benötigt, kommt uns der Mond am Nachthimmel winzig vor. Denn dort unterschätzen wir die wahre Entfernung zur Erde. Hängt er nun tief über dem Horizont, wirkt er für unser Gehirn optisch größer. Bei Vollmond wird diese optische Täuschung noch verstärkt. Die Entfernung zur Erde bleibt aber konstant gleich.

Vollmond über dem Meereshorizont.
Besonders an Sommerabenden kann der Vollmond am Horizont zum Greifen nah wirken. (Symbolbild: Getty)

Frieden im Weltall

Als die Menschheit sich anschickte, den lang gehegten Traum von einer Reise zum Mond technisch zu verwirklichen, wurde den Beteiligten schnell klar, dass zuvor eine Regelung über die Besitzverhältnisse geschaffen werden musste. Inmitten des kalten Krieges einigte man sich 1967 auf den Weltraumvertrag. Mehr als 100 Staaten, darunter auch die Supermächte UDSSR und USA, unterzeichneten den Vertrag. Der besagt, dass keine Nation (und auch kein Privatmensch, Elon Musk!) einen Himmelskörper besitzen oder annektieren kann. Auf dem Mond darf auch keine militärische Basis errichtet werden und im Weltall dürfen keine Nuklearwaffen stationiert werden.

Was allerdings im Weltraumvertrag leider nicht geregelt ist, ist die Entsorgung des Mülls. Mittlerweile sind auf dem Mond die Wracks von 70 Raumschiffen sowie fast 100 Beutel mit menschlichen Ausscheidungen gelandet. Insgesamt haben Menschen seit der ersten Mondlandung mehr als 200 Tonnen Müll dort hinterlassen.

So lange dauert ein Tag auf dem Mond

Der Mond ist mit der Erde in einer "gebundenen Rotation" verbändelt. Das bedeutet, dass sich der Mond um die Erde dreht und dabei gleichzeitig um die eigene Achse rotiert. Die Erde dreht sich allerdings deutlich schneller um ihre Achse, bekannterweise braucht sie dafür 24 Stunden, also einen Tag. Da der Mond etwas gemächlicher rotiert, dauert ein Tag dort vom Sonnenauf- bis zum untergang fast so lange, wie auf unserem Planeten ein ganzer Monat, nämlich 29,5 (Erd-)Tage.

Halo-Mond

Ebenso wie die optische Täuschung des Riesenmondes gibt es ab und zu ein anderes Phänomen am Himmel zu beobachten. Um den Mond herum ist dann ein heller Bogen zu sehen, ab und zu ist an dessen Rand sogar eine Regenbogen-Färbung zu erkennen. Allerdings ist auch dieser Lichtkranz eine optische Täuschung. Denn er ist gar nicht in der Nähe der Mondes, sondern entsteht eigentlich in unserer Erdatmosphäre. Der sogenannte Halo-Effekt entsteht dann, wenn einfallende Lichtstrahlen vom Mond an Eiskristallen gebrochen oder gespiegelt werden, dass sie von der Erde aus betrachtet einen "Halo", also einen Heiligenschein, um den Mond zu bilden scheinen. Bei der Teilung des Lichts an der Grenzschicht zwischen Luft und feinen Regentropfen kann es in seine Spektralfarben zerteilt werden und dann wie ein zarter Regenbogen wirken.

Ein
Ein "Heiligenschein" um den Mond über Bonn. (Symbolbild: Getty)

Gib es die "dunkle Seite" des Mondes?

Grundsätzlich sollte man Rocksongs vielleicht ohnehin nicht unbedingt als wissenschaftliche Grundsatzwerke interpretieren. Trotzdem hat das berühmteste Album von Pink Floyd das Bild des Mondes vermutlich weltweit nachhaltig geprägt. Denn es heißt: "The Dark Side of the Moon", also die dunkle Seite des Mondes. Auch wenn es auf dem Konzeptalbum eigentlich um den Umgang mit dem Erfolg und die Verarbeitung psychischer Probleme geht, blieb bei vielen Hörer*innen wohl hauptsächlich der Titel hängen. Doch der ist missverständlich. Zwar stimmt es, dass immer dieselbe Hälfte der Mondes der Erde zugewandt ist. Aber da sich der Mond um seine eigene Achse dreht, nur eben viel langsamer, als die Erde, werden auch laufend verschiedene Bereiche von der Sonne angestrahlt. Eine immerdunkle Seite gibt es also nicht. Dafür lässt die erdabgewandte Mondhälfte offensichtlich Raum für reichlich Fantasie. Diverse Verschwörungstheorien ranken sich um diesen uns verborgenen Teil des Mondes. Von Aliens bis zu geheimen Mond-Basen wurde die "dunkle Seite des Mondes" schon mit allerlei Unsinn bevölkert. Schade eigentlich, dass die Nasa inzwischen enttäuschend leere Aufnahmen veröffentlich hat.

Sieht eigentlich recht ähnlich aus, wie die andere Seite: Die erdabgewandte Hälfte des Mondes. (Bild:Space Frontiers/Getty Images)
Sieht eigentlich recht ähnlich aus, wie die andere Seite: Die erdabgewandte Hälfte des Mondes. (Bild:Space Frontiers/Getty Images)

Was ist ein Blue Moon?

In einem durchschnittlichen Jahr erscheint der Vollmond zwölf mal am Nachthimmel. In vielen Kulturen gibt es für jede Art von Vollmonden eine besondere Bezeichnung, oft haben sie mit Naturvorgängen oder Erntezeiten zu tun. Doch in manchen Jahren erscheint der Vollmond ein dreizehntes Mal, da die Mondmonate nicht exakt mit dem Kalenderjahr auf der Erde übereinstimmen. Damit die traditionelle Namensreihenfolge der zwölf Vollmonde davon nicht aus der Reihe gebracht wird, nennt man diesen "Extra-Mond" "Blue Moon". Der 13. blaue Mond (der aber nicht bläulich leuchtet) kommt alle zwei bis drei Jahre vor.

Der Mond haut ab

Zwar stimmt es, dass der Mond im Laufe eines Jahres immer die gleiche Entfernung zur Erde behält und deshalb auch nicht wirklich größer oder kleiner zu sehen ist. Aber tatsächlich vergrößert sich der Abstand zu unserem Planeten jährlich minimal. Jedes Jahr entfernt sich der Mond nämlich ungefähr 3,8 Zentimeter weiter weg von der Erde. Dies soll er nach Berechnungen von Astronomen auch noch die nächsten 50 Milliarden Jahre tun. Dann würde am Ende die Zeit einer Umlaufbahn 47 Tage betragen, anstatt der 27,3 Tage, die es momentan sind.

Mondgeburt

Wie ist der Mond eigentlich entstanden? Wissenschaftler*innen vermuten laut der inzwischen am weitesten verbreiteten These, dass der Mond "geboren" wurde, als ein Meteorit von der Größe des Mars auf die Erde prallte. Der Unfall, der uns das mythologische Sehnsuchtsobjekt am Himmel bescherte soll vor ungefähr viereinhalb Milliarden Jahren geschehen sein, glauben die Astronom*innen.

Zieht der Mond das Meer an?

Das Gezeiten und Mondlaufbahn irgendwie zusammenhängen, dürften die meisten schon mal gehört haben. Doch wie entstehen Ebbe und Flut genau? Die Gravitationskraft des Mondes zieht das Meerwasser auf der dem Mond zugewandten Seite an und baut so einen Flutberg auf, der dort für einen höheren Wasserstand sorgt. Doch gleichzeitig gibt es auch eine Flutwelle in die entgegengesetzte Richtung auf der anderen Erdseite. Das liegt zum Einen an der Zentrifugalkraft, die durch die Rotation der Erde und des Mondes entsteht. Doch vor allem liegt es an der Gravitationskraft des Mondes, die mit zunehmendem Abstand immer schwächer wird. Sie entspricht zwar nur etwa einem Sechstel der Anziehungskraft auf der Erde und ist somit viel zu schwach, um die Wassermassen der Ozeane "anzuheben". Aber da auf der erdabgewandten Seite die Anziehungskraft des Mondes auf den Erdmittelpunkt größer ist, als auf das Wasser, bildet sich dort eben auch ein etwas kleinerer Flutberg in die entgegengesetzte Richtung. Durch die Erdbewegung ändert sich der Ort des Wasseranstiegs, wodurch dann die Gezeiten an verschieden Orten der Erde entstehen.

Wattenmeer in Texel an der niederländischen Küste bei Ebbe. (Bild: Getty)
Wattenmeer in Texel an der niederländischen Küste bei Ebbe. (Bild: Getty)

Mondfinsternis

Eine Sonnenfinsternis ist immer ein spektakuläres Ereignis. Doch auch der Mond verfinstert sich etwa zweimal im Jahr und zwar immer in ungefähr zwei Wochen Abstand zu einer Sonnenfinsternis. Dafür muss die Konstellation zwischen Sonne, Erde und Mond so sein, dass der Schatten der Erde auf den Mond fällt, weil sie exakt zwischen Sonne und Mond steht. Es dauert in der Regel einige Stunden, bis der Mond komplett in den Erdschatten eingetreten und verfinstert ist. Meistens bewegt sich der Mond knapp außerhalb dieses Schattens. Bei einer Mondfinsternis kann der Satellit leicht rötlich leuchten, was am Streulicht aus der Erdatmosphäre liegt.

Im Video: Wie spät ist es auf dem Mond?