10 Fakten: Was Sie noch nicht über die "Bares für Rares"-Händler wussten

Die ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" ist längst Kult. Nun hört ein echtes Urgestein der Sendung auf. Grund genug, sich die Händler*innen einmal genauer anzuschauen.

Ein Teil des
Ein Teil des "Bares für Rares"-Teams: Roman Runkel, Dr. Elisabeth "Lisa" Nüdling, Horst Lichter, Thorsden Schlößner, Julian Schmitz-Avila, Steve Mandel (v.l.) (Bild: ZDF und Frank W. Hempel)

Er gehört zur Inventur von "Bares für Rares" wie sonst fast nur der Schnurrbart von Horst Lichter. Doch nun geht Experte Albert Maier in den TV-Ruhestand. Der 73-Jährige verabschiedete sich in der Sonderausgabe "Bares für Rares - Lieblingsstücke" gemeinsam mit Horst Lichter von den Zuschauer*innen. Damit geht eine Ära der ZDF-Trödelshow zu Ende.

Abschied von Albert Maier: Das sind die "Bares für Rares"-Experten

Doch natürlich gibt es die beliebte Sendung rund um skurrile Fundstücke, überraschende Antiquitäten und unerwartete Dachbodenschätze weiter. Und auch diese Händler*innen bleiben weiterhin an Bord beim Wettbieten um die besten Schnäppchen bei Lichter. Dabei gibt es über viele von ihnen noch einiges interessantes zu erfahren.

Fabian Kahl: Das Nesthäckchen

Als Händler Fabian Kahl im Jahr 2013 zum Beginn der Sendung mit einstieg, war er erst 22 Jahre alt und damit deutlich der jüngste in der Runde. Mit seinem auffälligen Look, inklusive Tattoos und Piercings, sticht er schon optisch aus der Reihe der Händler*innen heraus. Kahl spaltet die "BfR"-Community: Man liebt oder hasst den inzwischen 31-jährigen Thüringer. Mittlerweile ist er ein gern gesehener Gast in zahlreichen TV-Sendungen und hat mit "Schatzsucher" ein autobiografisches Buch über Antiquitätenhandel herausgebracht. Das Geschäft wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt, denn auch Vater Holger ist Münz- und Antiquitätenhändler.

Im einem Interview sprach das "Nesthäckchen" der Show über seine Erfahrungen bei "Bares für Rares".

Wolfgang Pauritsch: Der ehemalige Nachtwächter

So ungewöhnlich wie der Weg von Wolfgang Pauritsch fand wohl kaum eine*r der Händler*innen in die Sendung. Der Österreicher arbeitete nämlich zuvor bereits als Hundeführer, Schlosser, Installateur, Detektiv und und Chauffeur. Er war beim Bundesheer und sogar kurzfristig als Nachtwächter. In einem Job als Wachmann wurde durch einen glücklichen Zufall sein wahres Talent entdeckt, als er für den eigentlichen engagierten erkrankten Auktionator in einem Münchener Auktionshaus die Versteigerung übernahm. Er bildete sich zum Experten in Sachen Edelsteine fort und führt mittlerweile sein eigenes Auktionshaus. Vor einigen Jahren verriet der 51-Jährige, dass er nach einem Einbruch in eines seiner Auktionshäuser in den Neunziger Jahren einmal mit 150.000 DM verschuldet war.

Der Österreicher Wolfgang Pauritsch hat eine bewegte Berufslaufbahn hinter sich. (Bild: ZDF / Guido Engels)
Der Österreicher Wolfgang Pauritsch hat eine bewegte Berufslaufbahn hinter sich. (Bild: ZDF / Guido Engels)

Roman Runkel: Horst Lichter 2.0?

Er ist eigentlich gelernter Koch, hat sein eigenes Restaurant und einen "Museums-Hofladen" voller absurder und interessanter Antiquitäten. Das liest sich doch fast eins zu eins wie die Biografie des "BfR"-Moderators Horst Lichter, oder? Ist es aber nicht, denn dabei handelt es sich um Roman Runkel, der sich der stolze Besitzer der größten öffentlich zugänglichen Sammlung von historischen Werbeschildern und Dosen nennen darf. Viele seiner Objekte sammelt er übrigens auf Jahrmärkten und in alten Zirkussen. Neben dieser Spezialisierung beschäftigt er sich aber natürlich auch intensiv mit allen Themen rund um Gastronomie und Esskultur. Seit 2020 ist er festes Mitglied des Händler*innen-Teams bei "Bares für Rares".

Die Biografie von Roman Runkel liest sich erstaunlich ähnlich, wie die von Horst Lichter. (Bild: ZDF/ Frank W. Hempel)
Die Biografie von Roman Runkel liest sich erstaunlich ähnlich, wie die von Horst Lichter. (Bild: ZDF/ Frank W. Hempel)

Die Diamanten-Frau: Dr. Elisabeth Nüdling

Auch bei Dr. Elisabeth Nüdling liegt das Geschäft in den Genen. Denn sie führt ihr Kunsthaus in Fulda bereits in der zweiten Generation. Als Kunsthistorikerinnen und Diamanten-Gutachterin ist die 43-Jährige prädestiniert für alle Gegenstände, die mit dem Bereich Schmuck zu tun haben.

Promoviert hat sie aber über klassische Kunst. Ihre Doktorarbeit beschäftigt sich mit dem eher unbekannten Maler Carl Robert Kummer, einem Schüler von Caspar David Friedrich.

Von der Kellnerin zur Kunsthändlerin: Susanne Steiger

Unter den "Bares für Rares"-Händler*innen gibt es allerlei interessante Karriere-Verläufe. So auch bei Susanne Steiger. Denn die Juwelierin ist eigentlich gelernte Steuerfachwirtin. Mit Kellnerinnen-Jobs verdiente sie sich das Geld für ihren ersten Schmuckladen, inzwischen führt sie sogar zwei eigene Geschäfte. Ein bisschen familiäre Vorbelastung gibt es auch bei der 40-jährigen Aachenerin. Denn ihr Vater betrieb ein Pfandhaus, in dem sie als junge Frau mitarbeitete.

Bei "Bares für Rares" ist sie gleich für zwei Rekorde zuständig. Im Mai 2019 bezahlte sie für ein goldenes mit Diamanten besetztes Schmuckkreuz aus dem 16. Jahrhundert mit einem Splitter aus dem Kreuz Jesumit 42.000 Euro die höchste Summe in der Geschichte der Sendung. Die hätte sie im Jahr zuvor fast schon einmal mehr als verdoppelt. Doch ihr Gebot von 90.000 Euro für einen Mercedes Cabrio 190 SL wurde am Ende vom Verkäufer nicht angenommen.

Der Bastler: Jan Čížek

Seit 2017 ist Jan Čížek im Verkaufsraum der Trödelshow mit dabei. Die Verbindung zur Sendung besteht aber sogar noch länger. Denn die Tochter seiner Geschäftspartnerin Anja Zerlett arbeitet für "BfR", allerdings hinter den Kulissen. Anja Zerlett, deren Vater der ehemalige Harald Schmidt Bandleader Helmut Zerlett ist, ist dort als Chefmaskenbildnerin tätig. Kreativ geht es bei Čížek auch jenseits der Sendung zu. Denn gemeinsam mit seiner Partnerin, die gelernte Schneiderin ist, überarbeitet und restauriert der gebürtige Tscheche alte VIntagemöbel und verkauft sie in seinem Ateliergeschäft "Loft 43" in der Kölner Altstadt. Vor allem Industriedesign der 20er bis 80er Jahre hat es dem 47-Jährigen angetan.

Jan Cizek verkauft nicht nur antike Möbel, er restauriert sie auch. (Bild: ZDF / Frank W. Hempel)
Jan Cizek verkauft nicht nur antike Möbel, er restauriert sie auch. (Bild: ZDF / Frank W. Hempel)

"Handstand-Lucki": Ludwig Hofmaier

Diesen Karriereverlauf hatten wir bei aller Abwechslung bisher noch nicht. Denn Ludwig Hofmaier war eins Kunstturner. Als solcher gewann er nicht nur die oberpfälzische und bayrische Meisterschaft, sondern wurde auch Deutscher Meister im Geräteturnen. Bekannt wurde er aber mit einer Aktion, die das Gespür des nur 1,55 großen Hofmaier fürs Showgeschäft bereits andeutete. Der als "Handstand Lucki" bekannte Turner lief nämlich im Jahr 1967 unglaubliche 1070 Kilometer weit von Regensburg nach Rom - und zwar auf den Händen. Das beindruckte selbst den damaligen Papst Paul den IV.. Bunt ging es danach für den heute 81-Jährigen weiter. Er trat mal als Schauspieler auf ("Play Harlekin", 1966) und eröffnete eine eigene Kneipe und Oben-Ohne-Disco, das Apollo.

Von Beginn an ist der Besitzer eines Antiquitäten-Geschäfts als Händler bei "Bares für Rares" dabei. Doch im nächsten Jahr soll endgültig Schluss sein, kündigte Hofmaier an.

Ludwig Hofmaier ist ein wahres
Ludwig Hofmaier ist ein wahres "Bares für Rares"-Urgestein. (Bild: ZDF / Guido Engels)

Die Upcycling-Queen: Esther Ollick

Esther Ollick nennt sich selbst eine "Möbel-Aktivistin". Das liegt nicht so sehr an ihrem Interesse für Vintage-Möbel aus dem Zeitraum zwischen Jahrhundertwenden und den Siebzigern. Vielmehr mag es die gelernte Raumausstatterin, aus alten Möbeln und Dekogegenständen etwas neues zu erschaffen, also Upcycling zu betreiben. Die 42-Jährige dürfte die Liebe zum Handwerk von ihrem Vater vermittelt bekommen haben, der als Schlosser arbeitete. In ihrem eigenen Youtube-Kanal stellt sie ihre DIY-Projekte ihren Followern vor.

Der Marketing-Experte: David Suppes

Mit erst 34 Jahren ist David Suppes der Zweitjüngste Händler bei "BfR". Ein Spezialgebiet in Sachen Antiquitäten hat er nicht, dafür aber ein ausgesprochen gutes Gespür für Investitionen in angesagte Produkte. Seit 2019 ist der studierte Marketing- und Medienmanager erst in der ZDF-Sendung dabei und hat dabei schon mehr als 100.000 Euro investiert. Auch hier gibt es eine gewisse familiäre "Vorbelastung", denn in Wiesbaden hat er gemeinsam mit seinem Vater Bernd ein Antiquitätengeschäft, das die Familie bereits in der dritten Generation führt.

Der Film-Ausstatter: Markus Wildhagen

Mit seinem gelernten Beruf als Industriekaufmann ist Markus Wildhagen im Verkaufsraum gut aufgehoben. Vor allem hat er so viel Erfahrung, wie kaum jemand anderes aus der Händler*innen-Reihe. Denn bereits als Teenager entdeckte er seine Liebe für Antiquitäten. Im Jahr 1993 eröffnete der heute 57-Jährige seinen eigenen Laden für Antiquitäten in Düsseldorf. Seit 2017 gehört er zum "BfR-"Team. Mit Sets und Kulissen kennt er sich indessen schon viel länger aus. Denn mit seinem Geschäft hat er sich auf den Requisitenverleih spezialisiert. In hunderten von Filmen und Fernsehproduktionen waren seine Möbel und Dekorationsgegenstände bereits zu sehen.

Markus Wildhagen war - indirekt- an zahlreichen deutschen FiImproduktionen beteiligt. (Bild: ZDF/ Frank W. Hempel)
Markus Wildhagen war - indirekt- an zahlreichen deutschen FiImproduktionen beteiligt. (Bild: ZDF/ Frank W. Hempel)