Mit 118 Jahren: Der älteste Mensch der Welt ist gestorben

Sie hat zwei Weltkriege, die Spanische Grippe und eine Corona-Infektion überlebt: Jetzt ist Schwester André im Alter von 118 Jahren im Schlaf gestorben.

"Nonne mit großem Herzen"

Die Französin war der älteste Mensch der Welt. Sie wurde 1904 als Lucile Randon im südfranzösischen Alès geboren. Sie arbeitete lange als Hauslehrerin. Randon trat erst im Jahr 1944, also mit Anfang vierzig, einem katholischen Wohltätigkeitsorden bei und nahm den Namen Schwester André an.

Sie galt als warmherzig und humorvoll. Als sie an ihrem 115. Geburtstag von Journalisten gefragt wurde, was das Geheimnis ihres hohen Alters sei, soll sie grinsend geantwortet haben: "Der liebe Gott will mich nicht."

Der Bürgermeister von Toulon, wo sie seit Jahren lebte, würdigte sie als "unglaublich modern" und eine "Nonne mit großem Herzen".

In ihren letzten Lebensjahren saß sie im Rollstuhl, außerdem hörte sie schlecht und war blind. Zuletzt lebte sie in einem Pflegeheim. Bis zu ihrem 108. Lebensjahr hatte sie aber noch gearbeitet und selbst Senioren betreut.

Die Gerontology Research Group listete Schwester André seit Ende April vergangenen Jahres als ältesten lebenden Menschen, zuvor als älteste Europäerin.

Mit ihrem Tod rückt in dem Ranking der Vereinigung von Forscherinnen und Forschern nun die in Spanien lebende Maria Branyas Morera mit 115 Jahren auf den Platz des ältesten Menschen der Welt.