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13-Jährige wird zum Gesicht der Klimaproteste in Australien

Während Feuer und Hitze in Australien wüten, bäumen sich die Bürger gegen ihre Regierung auf. Zum Gesicht der Proteste mausert sich ein 13-jähriges Mädchen namens Izzy, bei dem viele schon Vergleiche zu Greta Thurnberg ziehen.

Demonstrators hold up placards during a climate protest rally in Sydney on December 21, 2019. - Hundreds of protesters gathered at First Fleet Park and marched onto the Sydney Harbour Bridge on November 21, demanding urgent climate action from Australia's government, as bushfire smoke choking the city caused health problems to spike. (Photo by Wendell TEODORO / ZEDUCE / AFP) (Photo by WENDELL TEODORO/ZEDUCE/AFP via Getty Images)
Australiens Bürger protestieren gegen die Tatenlosigkeit und die Klimapolitik ihrer Regierung (Bild: Getty Images)

Es sind verheerende Zustände, die Australien in diesem Sommer zu schaffen machen: Rekordhitze und vor allem die katastrophalen Buschbrände, die vor allem in New South Wales wüten, sorgen für dramatische Szenen.

Kein Wunder, dass die Klimabewegung in der Hauptstadt Sydney in vollem Gange ist. Dem Premierminister Scott Morrison werfen die Bürger Tatenlosigkeit vor. Sinnbildlich hierfür: sein Urlaub auf Hawaii, den er erst nach heftiger Kritik abbrach. Am Donnerstag versammelten sich zahlreiche Demonstranten vor dessen Regierungssitz. Unter ihnen war auch die 13-jährige Isolde “Izzy” Raj-Seppings, die mit ihrem tränenreichen Protest zum Gesicht der Bewegung wurde.

Die australische Greta

Das Video, in dem sie von einem Polizisten darüber belehrt wird, dass sie die Straße räumen müsse, wurde auf Twitter millionenfach angesehen.

Jovial beugt sich der Polizist zu ihr herunter und erklärt ihr, sie bei Verweigerung womöglich verhaften zu müssen, “notfalls mit Gewalt”. Offenbar ein Standardtext, der ohne aggressiven Ton vorgetragen wird - im Angesicht eines Kindes stößt er der Öffentlichkeit jedoch dennoch sauer auf.

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Mit Tränen in den Augen stimmt Izzy den Anweisungen des Polizisten zu und zieht mit ihrem Vater im Schlepptau von dannen - nicht jedoch, ohne ihr Schild trotzig in die Höhe zu recken.

Doch nicht nur wegen dieses aussagekräftigen Bildes - die junge Izzy mit ihrem handgeschriebenen Schild und dem Polizisten, der sich ihr entgegenstellt - macht die Teenagerin Schlagzeilen und weckt Erinnerungen an die nur wenige Jahre ältere Klima-Aktivistin Greta Thunberg. Auch ihre Aussagen passen ins das Schema der jungen Generation, die sich gegen die ältere und deren Umgang mit der Umwelt aufbäumt.

“Wie kann er es wagen?”

“Seht, was ihr uns hinterlassen habt. Seht, wie wir dagegen kämpfen. Seht, wie wir gewinnen”, stand auf ihrem Schild geschrieben. Noch deutlicher wird sie in einem Gast-Artikel für die Zeitung “The Guardian”, in dem sie ihre Beweggründe erklärt, bei dem Protest mitzumachen: “Ich habe es satt. Ich habe die Lügen und die Irreführung satt. Ich habe es satt, meine Zukunft, die Zukunft meiner Freunde und meiner Familie, unser aller Zukunft, vor unseren Augen verbrennen zu sehen.”

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SYDNEY, AUSTRALIA - DECEMBER 19: Protesters hold up banners during a protest at Kirribilli House on December 19, 2019 in Sydney, Australia. Protestors organised the rally outside Prime Minister Scott Morrison's Sydney residence over his absence during the ongoing bushfire emergencies across Australia. The rally also comes as NSW Premier Gladys Berejiklian declared a state of emergency as 100 bushfires continue to burn across the state. It's the second state of emergency declared in NSW since the start of the bushfire season.  (Photo by Jenny Evans/Getty Images)
Izzy habe ihren Vater zu dem Protest "mitgeschleppt", weil sie "es satt habe", ihre Zukunft vor ihren Augen verbrennen zu sehen, wie sie in "The Guardian" schrieb (Bild: Getty Images)

Für den Premier findet sie scharfe Worte: “Wie kann Scott Morrison es wagen, nach Hawaii abzureisen, während Australien in der Krise steckt? Was wir brauchen, ist ein Premierminister, der einsieht, dass es sich hier nicht um eine normale Feuersaison handelt, dass die Ursache hiervon der Klimawandel ist. Leben und Häuser wurden verloren, während Morrison am Strand liegt und seinen Kopf in den Sand steckt.”

Morrison hat sich mittlerweile für seinen Umgang mit den Buschbränden entschuldigt. Er habe den Hawaii-Urlaub seinen Kindern zuliebe wahrgenommen, nehme die Kritik jedoch an. Die Klimapolitik seiner Regierung verteidigt er jedoch weiterhin. Man darf gespannt sein, wie die Reaktion der Bürger - und die von Izzy - ausfallen wird.

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