Werbung

Wie 1917: Steht Russland wieder vor einer Revolution?

Am 7. November begeht Russland den 105. Jahrestag der Großen Oktoberrevolution (nach dem alten Kalender am 25. Oktober). Ein Wendepunkt in der Geschichte des Landes, der zur Machtergreifung durch die Bolschewiki und zum Beginn des Sowjetregimes führte.

Die Menschen auf den Straßen Moskaus zeigten gemischte Gefühle. "Das ist mein Lieblingsfeiertag", sagt Alexander. "Er hat eine große Bedeutung für mich. Ich habe am 7. November geheiratet und zu Sowjetzeiten eine Wohnung bekommen, ebenfalls am 7. November. Für mich ist das der wichtigste Feiertag."

"Im Grunde passiert uns jetzt das Gleiche"

Elena, ebenfalls Einwohnerin von Moskau, sagt, dass es sehr interessant sei, in die Geschichte zurückzublicken, verglichen mit den aktuellen Ereignissen. "Um zu verstehen, was damals geschah. Die Menschen haben gekämpft und eine Revolution inszeniert. Übrigens sind wir dem, was wir 1917 hatten, sehr nahe. Jetzt wandern die Menschen auf dieselbe Weise aus, und zwar wieder in die Türkei. Alles ist sehr ähnlich. Ich glaube, das liegt an dem blutigen Regime. Es wurden viele Menschen verletzt. Im Grunde passiert uns jetzt das Gleiche."

Alexander Zemlianichenko/AP Photo
Der russische Oppositionsführer Sergej Udalzow bei einer Kundgebung zum Jahrestag der Revolution von 1917 - Alexander Zemlianichenko/AP Photo

Historikerin Ljubow, die auch in Moskau lebt, sagt, dass das "die beste Sache in der Geschichte Russlands" sei. "Weil endlich die Armen zu Menschen und die Reichen den Armen gleichgestellt wurden." Jetzt hätte man wieder die gleichen Verhältnisse - es gebe wieder Reiche und Arme.

Erstürmung des Winterpalasts

Wie die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg auf ihrer Webseite schreibt, hatte das Revolutionskomitee einzelne Regimente der Garnisonen Petrograds mit bolschewistischen Kommandeuren. besetzt. Am 25. Oktober 1917 gab das Revolutionskomitee den Befehl, strategisch wichtige Punkte der Stadt zu besetzen.

Einen Tag später stürmten bolschewistische Truppen den Winterpalast, in dem die Provisorische Regierung ihren Sitz hatte. Die Mitglieder der Regierung wurden verhaftet, bis auf Kerenski, der fliehen konnte. Kämpfe gab es nur um den Winterpalast, doch auch dessen Erstürmung forderte kaum Opfer, da die wenigen im Palast verbliebenen Soldaten den bolschewistischen Truppen kaum Widerstand leisteten.