Bis zu 30 Prozent Anstieg bei Mieten: München ist weiter am teuersten – die zweitteuerste Großstadt überrascht

In der zweitteuersten Stadt Deutschlands, Berlin, zahlen die Mieter bei Neuvermietung im Schnitt bei über 16 Euro. (Bild: picture alliance / Caro | Ruffer)
In der zweitteuersten Stadt Deutschlands, Berlin, zahlen die Mieter bei Neuvermietung im Schnitt bei über 16 Euro. (Bild: picture alliance / Caro | Ruffer)

Die Mietkosten steigen und steigen. Doch nirgends ist der Anstieg bei den Mieten so enorm wie in Potsdam, das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor.

Laut Informationen der Bundesregierung verzeichnete Potsdam im letzten Jahr einen Anstieg von ganzen 31,2 Prozent bei Erst- und Wiedervermietungen. Damit liegt die Brandenburger Landeshauptstadt an der Spitze aller Landkreise und kreisfreien Städte. Berlin folgt dicht dahinter mit einer Erhöhung von 26,7 Prozent. Am Wochenende protestierten in der Hauptstadt mehrere tausend Menschen gegen die hohen Mieten und die Wohnungspolitik der Bundesregierung.

München ist am teuersten, Berlin kommt danach

Im Bundesdurchschnitt zahlt man nach einem Umzug 10,55 Euro pro Quadratmeter für eine Durchschnittswohnung. Die Zahlen stammen vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und spiegeln das Angebot wider, auf das Wohnungssuchende treffen, wenn sie im Internet nach einer Mietwohnung mit einer Wohnfläche von 40 bis 100 Quadratmetern suchen.

In Berlin liegt der Preis mit über 16 Euro pro Quadratmeter rund 50 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Das macht Berlin inzwischen zur zweitteuerste Mietstadt Deutschlands. Nur München ist noch teurer, wo die Mieten laut BBSR über 20,50 Euro pro Quadratmeter betragen. Jedoch ist das Einkommenslevel in Berlin ein anderes, als in der bayrischen Landeshauptstadt.

Städte mit den höchsten Mietpreisen für Wohnungen in Deutschland im 1. Quartal 2024 (in Euro pro Quadratmeter / Quelle: empirica)
Städte mit den höchsten Mietpreisen für Wohnungen in Deutschland im 1. Quartal 2024 (in Euro pro Quadratmeter / Quelle: empirica)

Eine Studie im Auftrag des Berliner Mietervereins zeigt, dass sich ein Drittel der Berliner Haushalte auf dem freien Markt keine Wohnung mehr leisten kann. Über die Hälfte der Berliner Mieterhaushalte verdient so wenig, dass sie Anspruch auf staatliche Unterstützung wie einen Wohnberechtigungsschein (WBS) für Sozialwohnungen haben. Der WBS ermöglicht es Mietern, eine mit öffentlichen Mitteln geförderte Wohnung zu beziehen.

Doch nicht nur in städtischen Regionen steigen die Mieten deutlich. Im oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth nahe der bayerisch-tschechischen Grenze erhöhten sich die Mietpreise um 23,9 Prozent. Dennoch bleibt das Mietniveau dort mit rund 6,86 Euro pro Quadratmeter vergleichsweise niedrig.

In Kaiserslautern stiegen die Mietpreise um fast 20 Prozent, in Kaufbeuren um 17 Prozent und im Landkreis Trier-Saarburg sowie im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge um etwas mehr als 15 Prozent.

Mit Material von dpa /lw