50 Jahre nach dem Pinochet-Putsch: Chile sucht nach Opfern der Militärherrschaft

Der chilenische Staatspräsident Gabriel Boric hat eine Initiative zur Suche nach verschollenen Opfern der Pinochet-Dikatutur in die Wege geleitet.

Vor 50 Jahren, am 11. September 1973, riss General Augusto Pinochet mittels eines Putsches die Macht an sich. Er herrschte in Chile bis 1990, in seiner Amtszeit wurden Schätzungen zufolge rund 3000 Oppositionelle getötet beziehungsweise verschwanden spurlos. Der 2006 verstorbene Pinochet wurde nie juristisch zur Verantwortung gezogen.

Das Ziel des Suchvorhabens ist laut chilenischem Präsidialamt, „den Weg des Verschwindens der Opfer aufzuspüren, bei gerichtlichen Ermittlungen mitzuarbeiten und dabei zu helfen, das Gedächtnis und die Garantie der Nichtwiederholung zu stärken."

Weiter heißt es, dass Opferfamilien, Gedenkstätten, die Wissenschaft sowie die Zivilgesellschaft an der Ausarbeitung der Suchbemühungen mitarbeiteten.

Beim Staatsstreich 1973 wurde Präsident Salvador Allende gestürzt und in der Folge Gegner der Militärführung planmäßig verfolgt.