60 Jahre nach dem Tod von John F. Kennedy: Warum war der US-Politiker so beliebt?

60 Jahre nach der Ermordung John F. Kennedys wirft The History Channel an einem Themenabend den Blick zurück: Warum zählt der 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika bis heute zu den beliebtesten Vertretern seines Amtes? Welchen Einfluss hatte seine Frau, Jackie? Und war die Ermordung am Ende doch eine große Verschwörung?

Sie galten als das Traumpaar der Politik: John F. Kennedy und seine Frau Jackie gaben sich 1953 das Ja-Wort. Zehn Jahre später wurde ihre Ehe mit dem Attentat auf den US-Präsidenten jäh beendet.  (Bild: Parade Media / Getty Images / Bettmann Archive)
Sie galten als das Traumpaar der Politik: John F. Kennedy und seine Frau Jackie gaben sich 1953 das Ja-Wort. Zehn Jahre später wurde ihre Ehe mit dem Attentat auf den US-Präsidenten jäh beendet. (Bild: Parade Media / Getty Images / Bettmann Archive)

Er war einer der beliebtesten Präsidenten in der Geschichte der USA: Die Ermordung John F. Kennedys am 22. November 1963 in Dallas versetzte die Menschen nicht nur in den USA, sondern weltweit in eine Schockstarre. Am Jahrestag des Verbrechens blickt der Pay-TV-Anbieter History Channel auf das bewegte Leben des charismatischen Politikers zurück.

Ausgehend von den Ereignissen in Texas, wo Kennedy bei einer Fahrt in einem offenen Wagen mit mehreren Gewehrschüssen ermordet wurde, sucht Filmemacher Matt Salmon in "JFK - Der Jahrhundert-Präsident" (um 20.15 Uhr) nach Gründen für die Popularität des Mannes, der bei seiner Wahl im Jahr 1961 als bis dato jüngster Präsidenten in die Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika einging.

Als John F. Kennedy am 20. Januar 1961 in Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten eingeführt wurde, war er gerade einmal 43 Jahre alt. Somit war er der bei Amtsantritt bis dato jüngste US-Präsident. (Bild: Parade Media / The HISTORY Channel)
Als John F. Kennedy am 20. Januar 1961 in Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten eingeführt wurde, war er gerade einmal 43 Jahre alt. Somit war er der bei Amtsantritt bis dato jüngste US-Präsident. (Bild: Parade Media / The HISTORY Channel)

 

Keine neuen Fakten, aber ...

Es sind zwar keine aufregenden neuen Fakten, die der Film zutage fördert. Eine vor allem für jüngere Generationen sehenswerte historische Dokumentation ist "JFK - Der Jahrhundert-Präsident" aber durchaus, greift er doch auf etliche Archivaufnahmen aus privaten und politischem Kontext zurück. John Fitzgerald Kennedy, so erfährt man, habe seinem Vater, einem einflussreichen Geschäftsmann, Investor und Politiker, schon von Kindesbeinen an nachgeeifert. Durch dessen Botschafterjob kam der junge John 1939 nach Europa, wo die Kriegserklärung der Briten gegenüber Deutschland den Grundstein seiner politischen Karriere legte. Als Pearl Harbor zwei Jahre später von japanischen Bombern attackiert wurde, meldete sich Kennedy sofort für die Marine: "Diese Erfahrung förderte seine Führungsqualitäten und machte ihn zu einem dekorierten Kriegshelden", heißt es in der Dokumentation.

Es sind Formulierungen wie diese, die den Ton der stellenweise doch etwas zu pathetischen US-Doku bestimmen: John F. Kennedy ist hier der preisgekrönte Autor, der wortgewandte Redner und der unermüdliche Verteidiger der Demokratie gegen den Kommunismus. So erzählt Filmautor Matt Salmon von den Präsidentschaftswahlen 1960, als sich Kennedy ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Richard Nixon lieferte und ihn schließlich nach dem berüchtigten ersten Fernsehduell, das in der Geschichte der USA vollständig übertragen wurde, schlug. Auch zeigt der Film viel von den militärischen Bemühungen Kennedys auf Kuba und in Vietnam, gefolgt von seiner wohl berühmtesten aller Reden: "Ich bin ein Berliner", gesprochen am 26. Juni 1963 vor der Berliner Mauer.

John F. Kennedy regierte nur knapp drei Jahre: Am 22. November 1963 wurde er in Dallas, Texas erschossen. (Bild: Parade Media / The HISTORY Channel)
John F. Kennedy regierte nur knapp drei Jahre: Am 22. November 1963 wurde er in Dallas, Texas erschossen. (Bild: Parade Media / The HISTORY Channel)

 

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Kritische Töne und eine Stellungnahme zu den seit Jahrzehnten kursierenden Gerüchten über Kennedy, den angeblich kranken Mann und Frauenhelden, dessen behinderte Schwester vor der Öffentlichkeit versteckt wurde, sucht man hingegen vergebens, was aber wohl auch selbst auferlegten Thema der einstündigen Dokumentation liegt. John F. Kennedy "war der geborene Anführer", heißt es stattdessen im Resümee am Ende: "Auch wenn er nur drei Jahre Präsident sein durfte, da sein Leben ein dramatisches Ende fand, ist sein Einfluss noch Jahrzehnte später spürbar."

The History Channel bettet den Film in einen Themenabend rund um das Leben und Wirken John F. Kennedys ein: Um 21.20 Uhr hat die Dokumentation "Jackie Kennedy - Ikone im Weißen Haus" ihre Premiere im deutschsprachigen Raum. Der Film von Remarni Ramchaitar-Jackman beleuchtet das Leben der First Lady, ihren Einfluss als Modeikone und Vorbild sowie ihren unermüdlichen Einsatz, das Andenken an ihren Mann posthum am Leben zu erhalten.

Jackie Kennedy war mehr als eine First Lady: Als Modeikone prägte sie eine ganze Generation. (Bild: Parade Media / Getty Images / Michael Ochs Archives)
Jackie Kennedy war mehr als eine First Lady: Als Modeikone prägte sie eine ganze Generation. (Bild: Parade Media / Getty Images / Michael Ochs Archives)

Zum Abschluss wiederholt History Channel schließlich die von Laurence Fishburne moderierte 45-minütige Episode "Das JFK-Attentat" aus der Doku-Reihe "History's Greatest Mysteries" um 22.20 Uhr. Darin geht es ein weiteres Mal um die Frage, ob eine Verschwörung hinter der Ermordung des Präsidenten John F. Kennedy steckte.

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