72 Waffen, 3.000 Schuss Munition: Ermittlungen gegen Alain Delon wegen illegalen Waffenbesitzes

Gegen den Schauspieler Alain Delon (88) wird jetzt wegen illegalen Waffenbesitzes ermittelt. (Bild: 2019 Getty Images/Eamonn M. McCormack)
Gegen den Schauspieler Alain Delon (88) wird jetzt wegen illegalen Waffenbesitzes ermittelt. (Bild: 2019 Getty Images/Eamonn M. McCormack)

Seit einigen Jahren wird Alain Delon von Schicksalsschlägen gebeutelt. Der französische Schauspieler erlitt mehrere Schlaganfälle, seine Kinder zerstritten sich. Nun gerät die Schauspiellegende auch noch mit dem Gesetz in Konflikt. Ihm wird illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Die französische Justiz hat Delon im Visier, weil bei einer Hausdurchsuchung in seinem Anwesen zahlreiche Waffen gefunden wurden. Unter den 72 Waffen befanden sich auch solche, die als Kriegswaffen eingestuft sind, sowie rund 3.000 Schuss Munition. Und das, obwohl der Schauspieler laut Staatsanwaltschaft in Montargis keinen Waffenschein besitze. Ein Ermittlungsverfahren wurde in Zuge dessen eingeleitet.

Dass die Behörden erst jetzt rechtliche Schritte gegen den 88-Jährigen einleiten, hängt damit zusammen, dass Delon wegen seiner zunehmenden Unselbständigkeit ein Betreuer zur Seite gestellt wurde. Denn seine Liebe zu Waffen ist seit Jahren weithin bekannt. Schließlich hatte er bereits vor rund zehn Jahren einen Teil seiner Sammlung versteigert. Auf seinem Anwesen in Douchy-Montcorbon befindet sich darüber hinaus auch ein Schießstand.

Delons Waffenbesitz entzweit seine drei Kinder

Der exorbitante Fund im Haus des gesundheitlich angeschlagenen Senioren ohne Waffenschein provozierte obendrein einen weiteren Streit zwischen Delons drei Kindern. "Anthony und Alain-Fabien wissen, dass ich Waffen verabscheue. Das ist ein Macho-Ding meines Vaters", erklärte seine Tochter Anouchka im Gespräch mit der Zeitschrift "Elle". Sie erinnere sich mit Grausen daran, wie ihre beiden Brüder bewaffnet durchs Haus gelaufen seien. "Sie fühlten sich wie im Wilden Westen", erzählte sie.

(deutsch: Liebe Schwester, als Antwort auf das verleumderische Interview, das du gerade gegeben hast ... [...] Reden wir über Waffen... :) Du hast den Sommer damit verbracht, mit deinem Schatz, Ex-GIGN und Sicherheitschef von Douchy, mit der Pistole zu schießen, und wolltest die Waffe endlich nach Hause nach Genf bringen, "in Erinnerung an Papa." Für jemanden, der Angst davor hat Waffen, schienst du ziemlich mutig und "begabt" zu sein. [...])

Anthony Delon setzte die Debatte auf Instagram fort. Er warf seiner Schwester öffentlich vor, sich auf dem Familienanwesen ebenfalls mit Schusswaffen vergnügt zu haben und verwies auf ihren gescheiterten Versuch, ihren Vater in die Schweiz zu holen, weil dort die Erbschaftssteuer niedriger sei. Auch die ehemalige Lebensgefährtin des Schauspielers, Hiromi Rollin, die von seinen Kindern aus dem Haus geworfen worden sei, schaltete sich ein: "Meine Mandantin ist sehr besorgt, dass Alain Delon keine medizinische Behandlung bekomme und Schusswaffen in seiner Nähe habe", lies sie ihre Anwältin ein Statement abgeben.