"In 80 Tagen um die Welt"-Star Leonie Benesch: "Wir waren nur in zwei Ländern"

Kino - und längst auch Fernsehen - sind Illusion: Die bildgewaltige Neuverfilmung von Jules Vernes "In 80 Tagen um die Welt", eine internationale Produktion mit dem deutschen "Babylon Berlin"-Star Leonie Benesch, wurde in lediglich zwei Ländern gedreht. Im Interview verrät die 30-Jährige, wo und wie man die gesamte Welt "nachbaute". (Bild: ZDF)
Kino - und längst auch Fernsehen - sind Illusion: Die bildgewaltige Neuverfilmung von Jules Vernes "In 80 Tagen um die Welt", eine internationale Produktion mit dem deutschen "Babylon Berlin"-Star Leonie Benesch, wurde in lediglich zwei Ländern gedreht. Im Interview verrät die 30-Jährige, wo und wie man die gesamte Welt "nachbaute". (Bild: ZDF)

Wie viele Länder benötigt man, um "In 80 Tagen um die Welt" zu verfilmen? Die internationale Koproduktion, die als weihnachtlicher Mehrteiler im ZDF läuft, zeigt "Babylon Berlin"-Star Leonie Benesch in einer großen Hauptrolle. Die 30-Jährige räumt dabei jedoch mit einer großen Filmillusion auf.

Endlich wieder großes Abenteuerfernsehen! Es sind fürwahr schillernde Orte, die der englische Gentleman Phileas Fogg 1872 in Jules Vernes Roman "In 80 Tagen um die Welt" bereiste, um eine Wette zu gewinnen: London, Paris, Brindisi, Suez, Bombay, Hongkong, San Francisco, New York, Liverpool und wieder London. Der oft verfilmte Stoff kommt nun im Weihnachtsprogramm des ZDF (ab Dienstag, 21. Dezember, 20.15 Uhr) zu neuen Ehren, da sich eine internationale Koproduktion der Sache angenommen hat. Mit im Haupt-Cast neben dem Engländer David Tennant ("Broadchurch" als Phileas Fogg): die deutsche Schauspielerin Leonie Benesch, die man aus "Babylon Berlin" oder der Netflix-Miniserie "Zeit der Geheimnisse" kennt. Im Interview mit der Agentur teleschau räumte die 30-Jährige jedoch mit der Illusion auf, dass das Filmteam all die genannten Orte tatsächlich aufgesucht haben könnte, um die achteilige Miniserie (im ZDF an drei aufeinander folgenden Abenden) zu realisieren.

"Wir waren nur in zwei Ländern, Rumänien und Südafrika", gesteht Benesch, die an einer Londoner Schauspielschule ausgebildet wurde und perfektes Englisch spricht. "Man kann grob sagen, dass wir die Nordhalbkugel in Rumänien und den Teil, der auf der Südhalbkugel spielt, in Südafrika gedreht haben. Den Wilden Westen fanden wir beispielsweise in der Nähe von Bukarest. Da stand schon ein Western-Dorf. In einem Studio in der Nähe haben wir auch viel aufgenommen. Die Stadt Bukarest ist ein vielseitiger Drehort, weil wir da sowohl das alte London wie auch das alte Paris nachstellen konnten. Beides hat erstaunlich gut funktioniert."

Benesch spielt in der sanft modernisierten Version des Abenteuerklassikers eine Reporterin namens Abigail Fix, die Fogg und dessen Diener Passepartout (Ibrahim Koma) auf der Reise begleitet. Diese Figur gibt es im Roman nicht. Inspiriert ist Beneschs Rolle als frühemanzipierte Journalistin allerdings von der amerikanischen Reporter-Legende Nellie Bly. Sie sollte im Auftrag ihrer Zeitung 1890 die Reise aus Jules Vernes Roman nachreisen - was sie alleinreisend übrigens in einer Rekordzeit von 72 Tagen auch tatsächlich schaffte.

Gentleman Phileas Fogg (David Tennant, zweiter von links), Jean Passepartout (Ibrahim Koma) und Abigail Fix (Leonie Benesch) versuchen, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in nur 80 Tagen um die Welt zu reisen. Jules Vernes klassischer Abenteuerstoff wurde als europäische Koproduktion in eine achtteilige TV-Serie gegossen. (Bild: ZDF / Tudor Cucu)