13 Todesopfer und viele Vermisste: Keine Entwarnung in Flutgebieten

In der italienischen Region Emilia-Romagna gilt nach den schweren Überschwemmungen der vergangenen Tage weiterhin die höchste Alarmstufe rot. Regionalpräsident Stefano Bonaccini verglich die Tragweite der Schäden mit denen eines Erdbebens. Er rechnet mit Kosten in Milliardenhöhe für den Wiederaufbau.

In mehreren Teilen Norditaliens sind zehntausende Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Laut Bonaccini kamen mindestens 13 Menschen ums Leben, mehrere weitere würden immer noch vermisst. An diesem Donnerstag entdeckten Rettungskräfte die Leichen eines Ehepaares in dessen Haus in der Gemeinde Russi in der Provinz Ravenna an der Adriaküste. Zuvor hatte ihr Sohn Alarm geschlagen, weil er seine Eltern nicht erreichen konnte.

Wassermassen versickern nicht

Medienberichten zufolge sind mehrere Ortschaften durch Erdrutsche und andere Auswirkungen der Unwetter von der Außenwelt abgeschnitten. Auch Mobilfunkverbindungen funktionieren nicht. Rettungskräfte berichteten, deshalb sei es schwierig, den Bedarf und den Zustand der Menschen in isolierten Gegenden zu ermitteln.

Nach monatelanger Dürre in Norditalien konnte das ausgetrocknete Erdreich die Wassermassen nicht aufnehmen. Innerhalb von 36 Stunden fiel in einigen Gebieten so viel Regen wie sonst in einem halben Jahr.

Welle der Solidarität

Alle italienischen Regionen schickten Personal und schweres Gerät für die Aufräumarbeiten in die besonders stark betroffenen Gebiete Emilia-Romagna und Marken. Allein in der Emilia-Romagna traten fast zwei Dutzend Flüsse über die Ufer.