Aaron Troschke: "Günther Jauch habe ich meine Karriere zu verdanken"
Aaron Troschke (31) erfüllt sich mit seiner eigenen Personality-TV-Show "Achtung Aaron!" (ab 6. Mai 2021 immer donnerstags und samstags auf Joyn) einen großen Traum. Der Berliner widmet sich den neuesten Tops und Flops aus der bunten Influencer-Welt. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät Troschke, warum das Thema genau richtig ist für ihn und was ihn dabei von Oliver Pocher (43) unterscheidet. Zudem erzählt er, warum sein Traum von einem Job beim Musiksender VIVA geplatzt ist und wofür er Günther Jauch (64) heute dankbar ist.
Sie moderieren Ihre erste eigene Personality-Show. Warum war das ein Traum von Ihnen?
Aaron Troschke: Als kleiner Junge habe ich in der Grundschule schon immer heimlich "TV Total" geguckt. Das lief natürlich so spät und ich war viel zu lang wach, sodass ich übermüdet in die Schule gegangen bin, nur um mich dann mit meinen Klassenkameraden darüber unterhalten zu können. Ich habe schon in der dritten Klasse gesagt: Ich möchte zum Fernsehen, das ist mein Traum. Jetzt meine eigene Sendung zu moderieren, das ist der Hammer. Es unterscheidet sich auch ganz klar vom YouTuber-Sein. Es ist nicht mehr nur in meiner kleinen Welt in meinem kleinen Team, sondern viel größer. Das große Studio, 20 Leute am Set, das ist so wie ich es mir immer vorgestellt habe. Allein das machen zu dürfen ist ein Traum, der für mich in Erfüllung geht.
Warum haben Sie sich die Welt der Influencer als Thema ausgesucht?
Troschke: Die Influencer-Welt ist mein Zuhause. Ich hatte jahrelang eine Influencer-Agentur, dadurch kenne ich sehr viele Influencer persönlich. Ich weiß, was in der Szene los ist, was nicht los ist und was hinter vorgehaltener Hand getuschelt wird. Deswegen ist das Thema genau das Richtige.
Über welchen Influencer können Sie sich besonders gut aufregen und wer macht seine Sache gut?
Troschke: Welcher Influencer sein Fett wegkriegen wird, das wird man in der Sendung sehen. Man kann aber bereits sagen, dass der erste Einspieler von Marvin zeigen wird, wie geldgeil einige Influencer-Kollegen sind und wie wenig sie mitdenken. Das ist eine Sache, die mich aufregt. Außerdem nervt die Unzuverlässigkeit von Personen, die eine Menge Geld verdienen und dann nicht pünktlich ihre Sachen abliefern. Ich habe in letzter Zeit herausgekriegt, wer seine Sache sehr gut macht. Der zuverlässigste, beste und coolste Influencer, der auch noch am besten abliefert, ist Daniel Abt.
Die Influencer-Welt wird häufig stark kritisiert, sie würde auf Konsum fixiertes Leben, falsche Schönheitsideale oder falsche Geschlechterbilder bestärken. Wie sehen Sie das?
Troschke: Ich sehe das ganz genauso. Falsche Schönheitsideale, falsche Geschlechterbilder, falsches fiktives Leben. Eigentlich ist es natürlich ganz anders. Es werden immer nur die schönen Sachen gezeigt und nie die traurigen. Allerdings zählt das nicht für alle, sondern nur für einige, die in diesem Segment unterwegs sind und ihr noch so schönes Leben verkaufen. Ich persönlich und auch ganz viele andere Kollegen zeigen sich, auch wenn sie krank sind oder wenn es mal nicht so läuft. Man kann in diesem Bereich also nicht alle über einen Kamm scheren.
Inwieweit grenzen Sie sich als YouTuber von Influencern ab?
Troschke: YouTuber, TikToker, Instagrammer, aber auch die guten TV-Nasen, die moderieren und auf einmal auf Instagram eine Reichweite haben: Das sind alles Influencer, da sie Produkte bewerben und diese in die Kamera halten. Jeder, der eine gewisse Reichweite hat und damit Geld verdient, ist für mich ein Influencer, da er oder sie die Leute beeinflusst. Ich persönlich empfehle Leuten nur Sachen, hinter denen ich auch stehe. Ich werde demnächst auf meinem Kanal ein Video hochladen, in dem ich über meine Geschäftspartner rede. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich bisher mit jedem meiner Partner happy bin und es immer wieder genauso machen würde. Die Leute abonnieren meinen Kanal, weil sie Spaß haben wollen und mal lachen möchten. Meine Verantwortung ist es das zu ermöglichen.
Oliver Pocher hat sich dem Thema Influencer auch angenommen. Wie finden Sie, macht er das?
Troschke: Oli Pocher hat mit seiner "Bildschirmkontrolle" Wellen geschlagen und macht das Ganze sehr gut. Es ist kein Geheimnis, wenn ich sage, dass Oliver Pocher ein Held meiner Jugend ist. Mit ihm ab und an auf Instagram zu schreiben oder sich mit ihm zu unterhalten, wenn man sich sieht, ist für mich wie ein Feuerwerk.
Wie grenzen Sie sich von ihm ab?
Troschke: Ich gucke ihn selbst sehr gerne, finde aber, dass Oli manchmal ein bisschen zu doll ist oder nochmal zu sehr draufschlägt. Das ist natürlich vollkommen okay. Insofern grenze ich mich allerdings etwas ab. Ich werde meine Witze machen, aber ich werde nicht dauerhaft immer wieder draufhauen und werde auch versuchen, die Argumentation der anderen nachzuvollziehen. Trotz allem muss ich sagen, dass Oli einfach ein geiler Typ ist und er das Ganze sehr gut macht. Bei der Meinung bleibe ich.
Oliver Pocher war bereits VIVA-Moderator. Sie haben sich mehrmals erfolglos dort beworben. Warum war das ein Traum von Ihnen und warum glauben Sie, hat es nicht gereicht für Sie?
Troschke: Ich habe mich damals auch bei VIVA beworben, weil ich gesehen habe, dass Oli Pocher auch den Weg über VIVA gegangen ist. Da dachte ich mir: "Cool, das möchte ich auch." Ich habe letztens nochmal mein Bewerbungsvideo gesehen und wenn ich selbst VIVA wäre, dann würde ich mich auch nicht nehmen. Ich würde mir denken: "Du kleiner Scheißer. Du denkst, du hast die Weisheit mit Löffeln gefressen und kannst gar nichts. Dein Englisch ist wie das eines Drittklässlers. Mach mal deine Lehre und dann kannst du nochmal vorbeikommen." So hätte ich reagiert und es war richtig, dass VIVA das so gemacht hat. Ich hätte mich nicht mal selbst genommen. (lacht)
Ihr "Wer wird Millionär?"-Auftritt war 2012 der Startschuss Ihrer Karriere. Was verbinden Sie heute noch mit der Show?
Troschke: Es ist für mich die tollste Sendung im deutschen TV. Günther Jauch habe ich meine ganze Karriere zu verdanken. Falls er mal eine Niere braucht, dann kann er sich jeder Zeit bei mir melden. Wir schreiben uns ab und an E-Mails und ich kann nur immer wieder sagen: Ohne ihn würde es Aaron nicht geben, "Hey Aaron" nicht und somit auch "Achtung Aaron!" nicht.