Ab in die Küche - mit "The Bear": Das sind die Streaming-Tipps der Woche

Carmy (Jeremy Allen White) und Sydney (Ayo Edebiri) stehen vor einem Neustart. (Bild: FX Networks)
Carmy (Jeremy Allen White) und Sydney (Ayo Edebiri) stehen vor einem Neustart. (Bild: FX Networks)

Mit "The Bear" kehrt eine der am meisten gefeierten Serien 2022 zurück auf die Bildfläche. Derweil erinnert Paramount+ in einem Dokumentarfilm an das Comeback von Elvis Presley. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.

Kaum eine Serie vermochte es 2022, Kritiker wie Publikum so vom Hocker zu reißen wie die Hulu-Produktion "The Bear: King of Kitchen". Die Macher lassen in der Dramaserie auf unvergleichlich intensive Weise den rauen Umgangston in der Restaurantküche auf facettenreich gezeichnete Charaktere treffen. Nun startet die zweite Staffel der für den Golden Globe nominierten Serie bei Disney+. Was WOW, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

Joanna (Jana McKinnon) holt ihre Vergangenheit ein. (Bild: 2022 Matchbox Productions Pty Ltd / Stan Entertainment Pty Ltd and Screen Australia)
Joanna (Jana McKinnon) holt ihre Vergangenheit ein. (Bild: 2022 Matchbox Productions Pty Ltd / Stan Entertainment Pty Ltd and Screen Australia)

"The Bear", Staffel 2, Disney+

Im Herbst 2022 avancierte die Hulu-Produktion "The Bear" zum Serienerfolg: 100 Prozent auf dem Tomatometer von "Rotten Tomatoes" sprechen Bände. Als Erfolgsrezept der Produktion stellte sich die äußerst gelungene Mixtur aus dem mitunter unerbittlich harten Alltag in der Gastronomie und den gebrochenen Charakteren heraus. Von seinen Ausbildern malträtiert hat es Carmy (Jeremy Allen White) zwar an die Spitze der weltweiten Gastronomie geschafft, ist mental aber wegen des jahrelangen Drills gezeichnet. Als sich dann auch noch sein Bruder das Leben nimmt und Carmy den abgeranzten Familienimbiss vermacht, lässt er die Chi-Chi-Sternekulinarik hinter sich und geht zurück in seine Heimat.

In der zweiten Staffel (ab 16. August, Disney+) wagen Carmy (Jeremy Allen White) und seine Kollegen, die er "Chefs" nennt, einen kompletten Neuanfang. Aus "The Beef" wird "The Bear". Sie sanieren, legen eine neue Karte an, sammeln kreative Ideen, müssen sich aber gleichzeitig mit Bürokratiewahnsinn, anstrengenden Vertragspartnern und Geldsorgen herumschlagen. Außerdem holt Carmy eine alte Bekannte aus seiner Vergangenheit ein.

Alex (Taylor Zakhar Perez, links), der Sohn der US-Präsidentin, und der britische Prinz Henry (Nicholas Galitzine) sind sich nicht grün.  (Bild: Amazon Content Services LLC)
Alex (Taylor Zakhar Perez, links), der Sohn der US-Präsidentin, und der britische Prinz Henry (Nicholas Galitzine) sind sich nicht grün. (Bild: Amazon Content Services LLC)

"Bad Behaviour", WOW

Der nächste große Auftritt von Jana McKinnon: Die Schauspielerin, bekannt als Christiane F. in der Prime-Video-Serie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", ist nun erstmals in einer größeren internationalen Produktion mit von der Partie. In der Dramaserie "Bad Behaviour" (ab 11. August) ist die 24-Jährige an der Seite von "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht"-Darstellerin Markella Kavenagh zu sehen.

Joanna (McKinnon) wird mit einem Kapitel aus ihrer Vergangenheit konfrontiert, als sie nach zehn Jahren auf ihre ehemalige Mitschülerin Alice (Yerin Ha) trifft. Beide verbrachten ein Jahr im Mädcheninternat Silver Creek im australischen Busch, wo sie unter dem brutalen Regime von Portia (Kavenagh) leiden mussten. Die Schülerin schreckte vor Manipulation und Mobbingattacken nicht zurück und machte den anderen Mädchen das Leben schwer.

Man kennt das aus vielen Highschool-Filmen: Es gibt immer ein Mädchen, die das Sagen hat. Doch im Gegensatz zu den gängigen Komödien wird in es "Bad Behaviour" dunkel und fesselnd. Es geht um Traumata, Machtkämpfe, Zugehörigkeit und den Rückfall in alte Verhaltensmuster. Obwohl Portia die damals 15-jährige Joanna drangsalierte, fühlte sich die zu ihr hingezogen und überschritt Grenzen, nur um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Auch nach zehn Jahren merkt Joanna, dass Portia immer noch eine gefährliche Wirkung auf sie hat.

Der "King of Rock and Roll" Elvis Presley legte 1968 ein fulminantes Comeback hin. (Bild: Keystone/GI)
Der "King of Rock and Roll" Elvis Presley legte 1968 ein fulminantes Comeback hin. (Bild: Keystone/GI)

"Rot, Weiß und Königlich Blau", Prime Video

Sie sehen gut aus, man kennt sie auf der ganzen Welt - und sie können sich überhaupt nicht ausstehen: der Sohn der US-Präsidentin, Alex (Taylor Zakhar Perez), und der britische Prinz Henry (Nicholas Galitzine). Und doch kreuzen sich bei internationalen Empfängen ihre Wege hin und wieder - dieses Mal verhängnisvoll. "Du hattest für deinen Trip nach London eindeutige Anweisungen: Verursache keinen internationalen Zwischenfall", seufzt Alex' Mutter Ellen Claremont (Uma Thurman).

Doch angesichts der Negativschlagzeilen in der Yellow Press nach einem Torten-Fauxpas sehen sich das britische Königshaus und die US-Regierung zu einer gemeinsamen Erklärung genötigt. Was mit von Testosteron und Ehrgefühl getränkten Ränkespielen verzogener Upperclass-Bengel beginnt, entwickelt sich rasch in eine völlig überraschende Richtung: Alex und Henry entdecken entgegen der bisherigen Antipathie tiefe Gefühle füreinander - eine komplizierte Sache, doch: "Unsere Liebe wird einen Weg finden, zu unseren Konditionen." Ob eine Beziehung der beiden glückt, löst der Film "Rot, Weiß und Königlich Blau" ab sofort bei Prime Video auf.

Die ARD-Serie "Everyone Is F*cking Crazy" dreht sich um vier junge Menschen, darunter auch Derya (Via Jikeli), die in Therapie gehen.  (Bild: SR/Real Film Berlin/Maor Weisburd)
Die ARD-Serie "Everyone Is F*cking Crazy" dreht sich um vier junge Menschen, darunter auch Derya (Via Jikeli), die in Therapie gehen. (Bild: SR/Real Film Berlin/Maor Weisburd)

"Reinventing Elvis: The '68 Comeback", Paramount+

"Die Welt ist voll von Geschichten über Elvis und sein historisches Comeback-Special von 1968, aber niemand kann diese Geschichte so erzählen, wie ich - weil ich in jedem Moment dabei war": Steve Binder glückte Ende der 1960er-Jahre nicht nur ein TV-Format mit absolutem Straßenfeger-Potenzial, sondern er machte Elvis Presley mit der Show auch wieder zum Diskussionsobjekt Nummer eins. Keine TV-Show versammelte 1968 mehr US-Publikum vor der Mattscheibe als das Comeback-Special des Rock'n'Rollers mit dem unverkennbaren Hüftschwung.

Im Dokumentarfilm "Reinventing Elvis: The '68 Comeback" (ab 16. August, Paramount+) rekapituliert Emmy-Preisträger Binder 55 Jahre später die atemberaubenden Auftritte des "King of Rock'n'Roll" und lässt damalige Wegbegleiter zu Wort kommen. Außerdem präsentieren Musiker wie Drake Milligan und Darius Rucker bekannte Titel Presleys. Neben Eindrücken, was sich 1968 hinter den Kulissen abspielte, beleuchtet die einstündige Doku auch die besondere Freundschaft zwischen der Musiklegende und Filmemacher Steve Binder, der Presley einen Karriereneustart ermöglichte.

"Everyone Is F*cking Crazy", ARD Mediathek

Derya (Via Jikeli), Chloë (Maja Bons), Schröder (Luise von Stein) und Malik (Arsenij Walker) sind alle Patienten bei Dr. Thomalla (Jeanette Hain). Sie treffen zum ersten Mal aufeinander, als die Therapeutin unerwartet stirbt. Um Thomallas Arbeit fortzusetzen, beschließt Derya, die Therapie weiterzuführen. "Nicht jede Krise ist eine Chance, manchmal ist sie auch einfach scheiße. Ich sehe euch und lasse euch nicht im Stich", erklärt sie. Es ist der Beginn einer Geschichte mit ungeahnten Folgen, die unter dem provokanten Titel "Everyone is f*cking crazy" ab 12. August in der ARD Mediathek zur Verfügung steht.

"Wir möchten psychische Erkrankungen auch jenseits von Depressionen erzählen und sie erfahrbar machen, ohne didaktisch zu sein", erklärt Regisseurin Luzie Loose die Intention der Serie. "Sie soll unterhalten, sich aber nicht über die Figuren lustig machen." Zudem wolle man Vorurteilen entgegenwirken und Akzeptanz für psychische Krankheiten schaffen.

Die Serie richtet sich an eine jüngere Zielgruppe und trägt dem mit einem Cast von talentierten Nachwuchsschauspielerinnen und -schauspielern Rechnung. Auch für Eltern von Kindern, die an psychischen Erkrankungen leiden, ist diese Serie eine Empfehlung, da sie die Lebenswelten junger Menschen trefflich einfängt. In Form toll gezeichneter Charaktere zeigt "Everyone is f*cking crazy" authentisch und ehrlich das Leben von Personen, die mit psychischen Krankheiten zu kämpfen haben.