Abgekämpfte russische Soldaten kommen nach Bachmut - Warum?

Das russische Verteidigungsministerium hat Berichte zurückgewiesen, wonach ukrainische Streitkräfte an verschiedenen Stellen die Front durchbrochen hätten, und es erklärte, die militärische Lage sei unter Kontrolle.

Am Donnerstagabend berichteten russische Militärblogger über eine sich verschlechternde Lage der russischen Streitkräfte rund um Bachmut, wo seit Monaten ein Zermürbungskampf tobt.

Nach Angaben des Institute for the Study of War, ISW, führten ukrainische Streitkräfte am 11. Mai weiterhin lokale Gegenangriffe rund um Bachmut durch. Geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass Ukrainer russische Streitkräfte von einem Abschnitt der Autobahn Bachmut-Tschassiw Jar im Südwesten von Bachmut zurückdrängten.

Russische Militärblogger behaupteten, dass ukrainische Streitkräfte nordwestlich von Bachmut in der Nähe von Bohdanivka und Chromowe vorrückten. Russische Streitkräfte hatten sich von Stellungen nördlich von Chromowe zurück.

Sie behaupteten auch, dass ukrainische Streitkräfte in Bachmut angegriffen hätten, um den Druck auf die Autobahn Bachmut-Tschassiw Jar zu verringern. Sie hätten südlich und südwestlich von Iwaniwske und westlich von Klischtschjiwka wieder an Boden gewonnen.

Das ISW sagt: Die Stationierung abgekämpfter russischer Streitkräfte um Bachmut deutet darauf hin, dass das russische Verteidigungsministerium das Ziel, eine beträchtliche Anzahl ukrainischer Streitkräfte dort einzukreisen, weitgehend aufgegeben hat.

Und das geschah nicht über Nacht.

Die Denkfabrik sagt:

- Im Januar stellte das Verteidigungsministerium die Rekrutierungsbemühungen der Wagner-Gruppe im Strafvollzug ein.

- Einen Monat später beschwert sich Prigoschin über die mangelnde Unterstützung des Verteidigungsministeriums.

- Im März und April stellte das russische Verteidigungsministerium kurzzeitig mehr Ressourcen für die Bachmut bereit, schickte T-90-Panzer und russische Luftlandetruppen nach Bachmut und wies Wagner mobilisierte Reservisten zu.

Das ISW erklärt: Die Truppenaufteilung des russischen Verteidigungsministeriums deutet auch darauf hin, dass die Gefahr einer russischen Einkreisung ukrainischer Streitkräfte in Bachmut möglicherweise vorüber ist.

Die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Maliar, bestätigte, dass es den ukrainischen Streitkräften gelungen sei, die Russen zwei Kilometer um Bachmut herum zurückzudrängen, und dass sie im Osten keine einzige Position verloren hätten.