Abhängigkeiten senken - Hugo Boss holt seine Herstellung zurück nach Europa

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Daniel Grieder, Vorstandsvorsitzender des Modekonzerns Hugo Boss.Bernd Weißbrod/dpa

Der Bekleidungskonzern Hugo Boss plant, seine Produktion näher zu den Kunden zu holen. Damit will das Unternehmen seine Abhängigkeiten von bestimmten Zulieferern senken.

Das Modeunternehmen Hugo Boss will Teile seine Produktion zurück nach Europa holen. Das berichtet das „Handelsblatt“.  Der Vorstandsvorsitzende Daniel Grieder sagte demnach in einem Interview, dass die Produktion von Waren, die in Amerika und Europa verkauft werden, künftig auch auf diesen Kontinenten stattfinden soll. „Das Verschicken der Ware von einem Kontinent zum anderen ist nicht mehr zeitgemäß“, zitiert das „Handelsblatt“ den Hugo-Boss-CEO.

Laut dem Bericht sind geopolitische Spannungen der Hauptgrund für die geplante Maßnahme. Grieder kündigte an, dass Hugo Boss seine Abhängigkeiten in Beschaffung und Produktion verringern wolle, selbst wenn die Herstellung in Asien kostengünstiger wäre. Grieder zeigte sich laut dem Bericht offen für Zukäufe weiterer Marken. Dabei stünden Mode, Schuhe und Accessoires im Blickpunkt.

Hugo Boss hat knapp 19.000 Mitarbeiter

Die Hugo-Boss-Gruppe beschäftigte Im Jahr 2023 18.700 Mitarbeiter. Die Konzernzentrale liegt im baden-württembergischen Metzingen.

Laut Angaben auf der Konzern-Website produziert Hugo Boss aktuell „14 Prozent“ seiner Waren „in eigenen Werken in Deutschland, Polen, der Türkei, Italien und der Schweiz“. Weiter heißt es: „86 Prozent der Fertigwaren und ein Großteil der veredelten Rohware stammen von Lieferanten aus der ganzen Welt.“ Hier dürfte sich künftig einiges ändern.

Im vorigen Jahr setzte die Hugo Boss AG 4,2 Milliarden Euro um, der Gewinn erreichte 258 Millionen Euro. Aktuell weist Hugo Boss##chartIcon einen Börsenwert von 3,13 Milliarden Euro auf.