Abschied von Otis und Maeve: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

Ob Otis (Asa Butterfield) und Maeve (Emma Mackey) in der vierten Staffel von "Sex Education" endlich zueinanderfinden? (Bild: Netflix)
Ob Otis (Asa Butterfield) und Maeve (Emma Mackey) in der vierten Staffel von "Sex Education" endlich zueinanderfinden? (Bild: Netflix)

Bei Netflix verteilt Otis (Asa Butterfield) im Serien-Erfolg "Sex Education" letztmals Beziehungsratschläge an seine Mitschülerinnen und Mitschüler. Derweil nimmt WOW die NGO Greenpeace unter die Lupe. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.

Zunächst ist es Otis (Asa Butterfield) peinlich, als an seiner Schule die Runde macht, dass seine Mutter Jean (Gillian Anderson) als Sexualtherapeutin arbeitet. Doch bald bemerkt der unerfahrene Schüler, dass er sein Wissen nutzen kann, um beliebter zu werden. Gemeinsam mit seiner coolen Mitschülerin Maeve (Emma Mackey) startet Otis in "Sex Education" ein florierendes Geschäft. Auf Basis dieser Prämisse schuf Netflix ein echtes Serien-Highlight, das nun mit der vierten Staffel sein Ende findet. Was WOW, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

Seit Anfang der 1970er-Jahren kämpft Greenpeace für einen grüneren Planeten. (Bild: Greenpeace )
Seit Anfang der 1970er-Jahren kämpft Greenpeace für einen grüneren Planeten. (Bild: Greenpeace )

"Sex Education", Netflix

Zum Ende der dritten Staffel von "Sex Education" schien das einzutreten, auf das Fans des Netflix-Erfolges zuvor lange gewartet hatten: Otis (Asa Butterfield) und Maeve (Emma Mackey) fanden nach langem Hin und Her endlich zueinander. Und doch war ihnen kein Happy End vergönnt: Weil Maeve ein Begabtenstipendium absahnte, musste sie Otis im Serienfinale erst einmal Lebewohl sagen.

In Staffel vier des Serienhits (ab 21. September) lebt Maeve in den USA, fernab von Zuhause, ihren Traum. An einer renommierten Uni erhält sie sogar Unterricht von Kultautor Thomas Molloy (Dan Levy). Trotzdem vermisst sie Otis und ihr gewohntes Umfeld. Währenddessen müssen sich Otis und Eric (Ncuti Gatwa) nach der Schließung der Moordale Secondary School erst an ihr neues Umfeld am Cavendish College gewöhnen - inklusive Yoga, Umweltschutz und gänzlich ohne Klatsch und Tratsch. Noch dazu macht Otis eine Mitschülerin den Job als Sexualtherapeut streitig - und daheim wartet mit seinem kleinen Geschwisterchen eine weitere Herausforderung.

Die Verbindung von äußerst witzig inszenierten Slapstickeinlagen, einer gewissen Tragik und der glaubwürdigen Darstellung des jugendlichen Gefühlswirrwarrs brachte "Sex Education" 2022 verdientermaßen den Emmy als beste Comedyserie ein. Am gewohnten Erfolgsrezept hält Macherin Laurie Nunn auch in Staffel vier fest. Einzig ein Wermutstropfen bleibt: Die acht Episoden der neuen Ausgabe schließen "Sex Education" ab - schade drum!

Nach mehr als 30 Jahren zieren Naomi Campbell (von links), Linda Evangelista (mit Tatjana Patitz), Christy Turlington und Cindy Crawford im September wieder gemeinsam ein Vogue-Cover. (Bild: Peter Lindbergh)
Nach mehr als 30 Jahren zieren Naomi Campbell (von links), Linda Evangelista (mit Tatjana Patitz), Christy Turlington und Cindy Crawford im September wieder gemeinsam ein Vogue-Cover. (Bild: Peter Lindbergh)

"Inside Greenpeace - Was braucht es, um die Welt zu retten?", WOW

Von Anti-Atomkraft-Kampagnen Anfang der 1970er-Jahre bis zur Besetzung der Öl-Plattform Brent Spar im Jahr 1995: Seit Jahrzehnten kämpft Greenpeace für einen grüneren, nachhaltigeren Planeten. Die Sky-Hochglanzdokuserie "Inside Greenpeace - Was braucht es, um die Welt zu retten?" (ab 17. September) ist aber mehr als ein bloßer Blick ins Archiv der NGO. In fünf Episoden gelingt den Machern die überzeugende Verbindung von Historie und Gegenwart. Kalter Krieg trifft auf Klimakatastrophe, Anti-Shell-Kampagne auf Ukraine-Krieg.

Clever stellt die spannend produzierte Serie aktuelle Kampagnen historischen Meilensteinen gegenüber. Das Kamerateam war mehr als ein Jahr hautnah an führenden Greenpeace-Köpfen dran. "Ich bin mit der Angst aufgewachsen, dass es jeden Moment einen Blitz geben könnte und wir uns in drei, vier Sekunden alle in Staub auflösen würden", erinnert sich Gründungsmitglied Bill Darnell an die Anfangszeit von Greenpeace während des Kalten Krieges zurück. Die Angst ist vielen Mitgliedern bis heute geblieben, wie die Serie verdeutlicht, wenngleich die Ursachen sich über die Jahrzehnte verändert haben. Zu Wort kommen in der sehenswerten Dokuserie unter anderem Al Gore und Ex-Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan.

Lisa (Antonia Thomas) hat Schlafprobleme. (Bild: Apple )
Lisa (Antonia Thomas) hat Schlafprobleme. (Bild: Apple )

"The Super Models", Apple TV+

Im Januar 1990 präsentierte die britische "Vogue" eine Coverstory, die die damaligen Topmodels Naomi Campbell, Cindy Crawford, Christy Turlington, Linda Evangelista und Tatjana Patitz fotografisch vereinte. Wenig später ließ George Michael das Quintett im Video zu seiner Single "Freedom" auftreten und trat damit eine Entwicklung los, die das gesamte Jahrzehnt prägen sollte: Models wurden zu internationalen TV-Stars, das Phänomen "Supermodel" war geboren. In keiner anderen Dekade gab es so viele und so gut bezahlte Schönheiten auf Laufstegen.

Heute, mehr als 30 Jahre später, zieren die Damen erneut das Cover der September-Ausgabe der "Vogue" - diesmal ohne die Anfang des Jahres an Brustkrebs verstorbene Tatjana Patitz. Zeitgleich zum neuen Titelbild widmet Apple TV+ den Laufsteg-Heroinen der 80-er und 90-er mit "The Super Models" eine ganze Dokuserie. Die vierteilige Reihe (ab 20. September) führt zurück in das goldene Zeitalter der Model-Industrie; zu Wort kommen Naomi Campbell, Cindy Crawford, Christy Turlington und Linda Evangelista.

Die Dokuserie unter der Regie von Oscar-Preisträger Roger Ross Williams und Larissa Bills zeigt, wie die Supermodels als Kontrastprogramm zu den Schauspielerinnen und Sängerinnen ihrer Zeit fungierten: Selbstbestimmt und stark sollte die moderne Frau sein, fernab eines perfekten Körperbildes.

Zwischen Hadley (Haley Lu Richardson) und Oliver (Ben Hardy) stimmt von Anfang an die Chemie. (Bild: Netflix / Rob Baker Ashton)
Zwischen Hadley (Haley Lu Richardson) und Oliver (Ben Hardy) stimmt von Anfang an die Chemie. (Bild: Netflix / Rob Baker Ashton)

"Still Up", Apple TV+

"Ich habe ungefähr zwei Monate nicht geschlafen": Lisa (Antonia Thomas) leidet an chronischer Schlaflosigkeit. Auch Danny (Craig Roberts) hat von Hypnose bis Akupunktur schon alles probiert - und doch klappt nichts. Wenigstens haben die beiden besten Freunde einander, um sich die Nächte gemeinsam um die Ohren zu schlagen. In der charmanten Apple-Comedyserie "Still Up" teilen sie alle ihre Geheimnisse miteinander - mit einer Ausnahme: Von ihren Gefühlen füreinander wissen die beiden nichts.

Das wird besonders heikel, als Danny mittels einer Dating-App eine Frau kennenlernt. Auch ein Techtelmechtel von Lisa endet schmerzhaft, als ihr Gegenüber ihr vorwirft: "Ich glaube nicht, dass du weißt, wie es sich anfühlt, wenn der Partner zum Leben erwacht, sobald du ins Bett gehst." Ob Danny und Lisa sich letztlich ihre Zuneigung eingestehen können, löst Apple TV+ ab 22. September auf - unter dem doppeldeutigen Motto "Nicht zusammen zu schlafen ist kompliziert".

"Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick", Netflix

Im Leben von Hadley (Haley Lu Richardson, "The White Lotus") geht gerade alles drunter und drüber. Für die zweite Hochzeit ihres Vaters muss sie nach London reisen. Dabei kennt sie noch nicht einmal ihre Stiefmutter. Als könnte alles nicht noch schlimmer kommen, verpasst sie auch noch ihren Flug. Doch dann hat die 16-Jährige Glück im Unglück: Sie trifft zufällig den Briten Oliver (Ben Hardy). Erst in der Wartezone und anschließend im Flugzeug fühlen sich die beiden zueinander hingezogen - zumindest für die 6 Stunden und 47 Minuten, die die Reise in Anspruch nimmt.

Denn nach der Landung werden die beiden erst getrennt, dann geht auch noch Hadleys Handy samt der Nummer von Oliver zu Bruch. Trotz der unglücklichen Umstände geben die beiden in der gefühligen Netflix-Romanze "Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick" (ab 15. September) die Hoffnung nicht auf, einander wiederzusehen. Bei der Verfilmung des Romans von Jennifer E. Smith ziehen im Hintergrund echte Romantik-Experten die Fäden. Der neue Netflix-Film stammt aus demselben Studio, das bereits Erfolge wie "Purple Hearts" und "To All The Boys I've Loved Before" verantwortete.