"Absolut peinlich": Ex-Teamchef zerpflückt F1-Rennstall
Der ehemalige Formel-1-Teamchef Eddie Jordan hat Alpine scharf kritisiert und geht nicht davon aus, dass der Rennstall nächstes Jahr noch in der Königsklasse vertreten ist.
„Es ist absolut peinlich“, stellte Jordan im Podcast „Formula For Success“ über die Leistung des französischen Werksteams klar. „Momentan sind sie das Team, das sich in der größten Krise befindet.“
Angesichts des Abwärtstrends der Franzosen kam der 75-Jährige zu einem harten Urteil: „Sehe ich Alpine mit der aktuellen Vision im nächsten Jahr noch (in der Formel 1, Anm. d. Red.)? Absolut nicht. Keine Chance.“
Formel 1: Neuer Alpine-Teamchef bringt keinen Aufwind
Seit dem Wiedereinstieg von Renault im Jahr 2016 befindet sich Alpine in einer misslichen Lage. Im Kampf um den WM-Titel hatte das Team in den vergangenen Jahren nie ein Wort mitzureden, weshalb die Verantwortlichen von ihren ambitionierten Zukunftsplänen abrückten.
Die Krise führte auch personelle Veränderungen herbei: Teamchef Otmar Szafnauer wurde erst im vergangenen Sommer durch Bruno Famin ersetzt.
Jordan kann die Entscheidung rückblickend nicht nachvollziehen: „Ich glaube, bei Alpine haben sie Otmar zu früh rausgeworfen. Ich halte ihn für eine talentierte Person, die ganz sicher wusste, wie man dieses Team in die richtige Richtung lenkte.“
Stattdessen verlief Alpines Auftakt in die Saison 2024 unter dem neuen Teamchef denkbar schlecht. Beim ersten Rennen in Bahrain starteten die Franzosen aus der letzten Reihe. In Saudi-Arabien kam keiner der Fahrer über Q1 hinaus, obendrein endete das Rennen für Pierre Gasly in der ersten Runde.
„Inakzeptabel“: Jordan schreibt Alpine ab
Damit nicht genug: Bereits kurz nach dem Großen Preis von Bahrain bestätigte der Rennstall die Abgänge von Technikchef Matt Harman und Aerodynamik-Leiter Dirk de Beer, die jeweils ihre Kündigung eingereicht hatten.
Insgesamt lässt Jordan kein gutes Haar an Alpine: „Ich habe einfach den Eindruck, dass Alpine in der Hinsicht eine Schande war, dass sie nicht in der Lage waren, ihren Fahrern und ihrem Team ein Auto zu geben, mit dem sie in einer Weltmeisterschaft mithalten können“, erklärte er mit Blick auf Gasly und Esteban Ocon. „Das ist einfach inakzeptabel.“
In der Folge hält Jordan sogar einen Verkauf des Teams für „sehr gut möglich“. Hingegen werde von Alpine oder Renault nicht mehr viel kommen, fuhr der Ire fort: „Ich glaube, Renault hat sich zurückgezogen, sie wollen kein Geld für die Motoren und die Motoren für 2026 ausgeben.“