Abstreiter verletzt sich bei Profidebüt

Abstreiter verletzt sich bei Profidebüt
Abstreiter verletzt sich bei Profidebüt

Ihr Debüt in der neuen Eishockey-Profiliga PWHL hatte sich Sandra Abstreiter ganz anders vorgestellt: Nach nur knapp 18 Minuten im Tor von Ottawa und zwei Gegentreffern musste die Nationalspielerin verletzt das Eis verlassen. Vor den Augen des kanadischen Premierministers Justin Trudeau verlor das Hauptstadtteam sein Heimspiel gegen Boston mit 2:3.

Die 25-Jährige, die als einzige Deutsche in der PWHL unter Vertrag steht, erhielt im fünften Saisonspiel erstmals eine Chance. Zuvor hatte stets die kanadische Olympiasiegerin Emerance Maschmeyer zwischen den Pfosten gestanden. Abstreiter, die fünf Jahre in den USA für das Providence College spielte, parierte im ersten Drittel zehn Schüsse, war bei einem Weitschuss der Schweizerin Alina Müller aber ebenso machtlos wie beim 0:2 durch die Olympiasiegerin Jamie Lee Rattray, bei dem sie sich eine Verletzung zuzog. Maschmeyer ersetzte sie.

Ottawa liegt mit zwei Siegen und drei Niederlagen auf Rang vier der Sechserliga. Die PWHL ist nach mehreren gescheiterten Versuchen in den USA und Kanada die erste einheitliche Frauen-Profiliga für Nordamerika. Mit dem US-Milliardär Mark Walter, unter anderem Mitbesitzer des FC Chelsea und des Baseballteams Los Angeles Dodgers, als Geldgeber stößt sie in finanzielle Dimensionen vor, die das Frauen-Eishockey noch nicht kannte. Der Tarifvertrag mit der Gewerkschaft sieht ein Mindestgehalt von 25.000 Dollar vor, Topspielerinnen kassieren 80.000 Dollar oder mehr im Jahr.

Bislang ist die PWHL ein Erfolg: Ottawas Premiere Anfang des Jahres sahen im TD Place, der ehemaligen Arena des NHL-Klubs Ottawa Senators, 8318 Fans. Gegen Boston wurden 5208 Zuschauerinnen und Zuschauer gezählt. Der Ligaschnitt liegt knapp unter 5000.