ADAC sieht bei Spritpreisen noch deutlich Luft nach unten

München (dpa) - Der Dieselpreis ist zum ersten Mal seit Januar 2022
im bundesweiten Tagesschnitt unter 1,60 Euro gefallen. Und der ADAC
sieht sogar noch Potenzial für weitere deutliche Senkungen bei Diesel
und Benzin, wie er nun mitteilte. Im Vergleich zum deutlich
gesunkenen Ölpreis sei der Sprit noch zu teuer.

Konkret kostete ein Liter Diesel am Donnerstag (4. Mai) 1,594 Euro im
bundesweiten Tagesschnitt. Das ist ein Minus von 3 Cent auf
Wochensicht und der niedrigste Wert seit dem 14. Januar 2022 - weit
vor Beginn des Ukrainekrieges. Superbenzin der Sorte E10 verbilligte
sich um 1,2 Cent. Ein Liter kostete 1,775 Euro. Dieser Kraftstoff war
in den vergangenen Monate allerdings schon billiger, zuletzt Ende
März.

Tanken könnte noch günstiger werden, wie ADAC-Kraftstoffmarktexperte
Jürgen Albrecht sagte: «Wenn man den gesunkenen Ölpreis und den
schwachen Dollar bedenkt, ist im Moment noch gut Luft nach unten»,
erklärt er. «Und wir reden da nicht nur von ein paar Cent, denn schon
vor dem aktuellen Ölpreisrückgang war Sprit eigentlich wieder
deutlich zu teuer.»

Im Dezember sei E10 zwischenzeitlich um rund 10 Cent billiger gewesen
als heute, «obwohl Öl deutlich teurer und der Dollar stärker war»,
sagt der Experte. Diesel war damals zwar teurer - bei diesem
Kraftstoff waren die Verwerfungen durch den Ukrainekrieg aber stärker
und hatten länger angehalten. Inzwischen hat sich das Verhältnis der
Preise von E10 und Diesel allerdings weitgehend normalisiert.

Dennoch sieht Albrecht bei Diesel noch etwas mehr Senkungspotenzial.
Gleichzeitig betont er: «Am Ende müssen die Rückgänge aber durch den
Wettbewerb erzwungen werden.»