Adrenalinschock für deutsches Trio

Adrenalinschock für deutsches Trio
Adrenalinschock für deutsches Trio

Stell dir vor, du hast gleich deinen Wettkampf bei einer EM, bist bestens vorbereitet - und kommst zu spät.

Diese Befürchtung mussten die drei deutschen Kugelstoßerinnen Yemisi Ogunleye, Alina Kenzel und Julia Ritter haben, als sie sich am Donnerstagmorgen auf den Weg zum Olympiastadion in Rom machten.

Das Trio hatte vermeintlich rechtzeitig das Hotel verlassen, aber offenbar den chaotischen Verkehr in der Römer Rush Hour unterschätzt.

„Das war ganz schön aufregend, sagte Ogunleye mit leicht gequältem Lächeln zu SPORT1. „Meine Trainerin und ich haben die Kopfhörer reingemacht und einfach versucht, durch die Zeit durchzutanzen und die Spannung zu behalten. Natürlich waren wir nervös und konnten uns erst im Call-Room richtig aufwärmen. Die Vorbereitung war nicht optimal, aber es hat gereicht für den heutigen Morgen.“

„Hatten nur noch zehn Minuten zum Call“

„Es war spannend“, sagte Ritter lakonisch. „Wir sind eineinhalb Stunden mit dem Bus gefahren. Um neun Uhr sind wir angekommen und hatten nur noch zehn Minuten bis zum Call.“

Immerhin schafften sie es doch noch rechtzeitig, auch wenn das Adrenalin merklich ins Blut schoss. „Vielleicht haben wir das gebraucht“, lachte Ritter, die mit 18,06 Meter zwar die geringste Weite der drei DLV-Athletinnen aufwies, am Ende aber locker das Finale erreichte.

„Jetzt erst mal ausruhen - und dann Fokus aufs Finale“, sagte Kenzel. Um 21.33 Uhr werden die drei deutschen Kugelstoßerinnen um die Medaillen kämpfen - und dieses Mal hoffentlich auch den Römer Verkehr einberechnen.