Affen beherrschen jetzt die Welt: Das sind die Kino-Hiighlights der Woche
"Garfield - Eine Extra Portion Abenteuer", "Bad Director" und "Planet der Affen: New Kingdom", der inzwischen vierte Teil der düsteren Science-Fiction-Filmreihe: Das sind die Kino-Neustarts am 9. Mai.
Proximus Caesar referiert wie ein Geschichtslehrer über die längst vergangene Zeit der Menschen. Sie seien einst zu "großen Dingen" fähig gewesen. "Sie konnten fliegen wie Adler und über Ozeane hinweg sprechen." Doch das Zeitalter der Menschen sei vorbei. "Jetzt ist unsere Zeit gekommen." Mit "uns" meint er eine neue Generation hochentwickelter Affen. An der Spitze ihres Königreichs steht er selbst - ein machtbesessener Bonobo-Imperator und die zentrale Figur des neuen Science-Fiction-Blockbusters "Planet der Affen: New Kingdom".
Außerdem neu im Kino: der Animationsfilm "Garfield - Eine Extra Portion Abenteuer" und "Bad Director", eine bitterböse Satire mit einigen kafkaesken Momenten.
Planet der Affen: New Kingdom
Drei neue "Planet der Affen"-Filme liefen zwischen 2011 und 2017 bereits im Kino, im bislang letzten ("Survival") eskalierte der Konflikt zwischen Menschen und Affen in einem offenen Krieg. In "Planet der Affen: New Kingdom" ist dieser Krieg nur noch eine blasse Erinnerung. Die Geschichte spielt etwa 300 Jahre nach den Ereignissen von "Survival". Die Affen sind inzwischen die dominante Spezies auf dem Planeten, die letzten Menschen haben ihnen nichts mehr entgegenzusetzen und fristen ein wildes, primitives Dasein auf Steinzeit-Niveau.
Affen, die Menschen in Käfige sperren: Bilder wie diese machen seit jeher den schaurigen Reiz der "Planet der Affen"-Filme aus, die ursprünglich auf den Roman "La Planète des singes" (1963) von Pierre Boule zurückgehen. In "Planet der Affen: New Kingdom" ist es nicht anders. Szenen von Affen auf Pferden, die Menschen hinterherjagen, um sie einzufangen und zu quälen, halten unserer realen Zivilisation mit ihren umgekehrten Vorzeichen einmal mehr den Spiegel vor.
Über dieses neue Primaten-Königreich herrscht in tyrannischer Manier Proximus Caesar (Kevin Durand). Er ist der wohl mächtigste Primat der gesamten "Planet der Affen"-Historie und strebt trotzdem nach mehr. Proximus Caesar weiß um die überlegenen alten Technologien, über welche die Menschen einst verfügten (nicht zuletzt auch mit Blick auf moderne Waffen), und möchte sich diese unbedingt zunutze machen, um seine Position langfristig zu sichern. Moralische oder ethische Fragen spielen für ihn, anders als für seinen Vorgänger Caesar in den früheren Filmen, keine große Rolle.
Regisseur Wes Ball und Drehbuchautor Josh Friedman entwerfen in "Planet der Affen: New Kingdom" eine abgründige und brutale Welt, in der Affen nur selten "die besseren Menschen" sind. Aber es gibt doch Hoffnung: Noa (Owen Teague), ein junger Schimpanse, stellt unbequeme Fragen rund um die neue Weltordnung. Wäre es nicht vielleicht doch möglich, dass Affen und Menschen friedlich koexistieren?
Garfield - Eine Extra Portion Abenteuer
Er ist verfressen, faul, launisch und hat orangefarbenes Fell - welchen berühmten Kater suchen wir? Die meisten Kinder wüssten es bis heute wohl sofort: Garfield! Man kennt ihn aus den Comics von Jim Davis (ab 1978), von Brotzeitdosen und als Plüschtier, aus diversen TV-Produktionen und nicht zuletzt auch als Leinwandhelden. 18 Jahre nach seinem letzten Kinoauftritt ("Garfield 2", 2006) kehrt der Kater, der Lasagne liebt und Montage hasst, mit einer komplett animierten Neuauflage auf die Leinwand zurück.
In den alten Comics spielten sich die alltäglichen Dramen und Tragödien rund um Garfield meist zwischen Kühlschrank, Katzenklo und Wohnzimmer ab. In "Garfield - Eine Extra Portion Abenteuer", der Titel deutet es bereits an, ist alles eine Nummer größer. Und noch viel aufregender: Erst werden Garfield und Hund Odie entführt, dann trifft Garfield auf seinen lange verschollenen Vater, und bald schon stecken sie alle mittendrin in einem gigantischen, turbulenten Abenteuer - spektakulärer Raubzug inklusive.
"Garfield - Eine Extra Portion Abenteuer" wurde von Mark Dindal ("Ein Königreich für ein Lama") inszeniert, das Drehbuch lieferten Paul A. Kaplan, Mark Torgove und David Reynolds. Als deutscher Synchronsprecher wurde Hape Kerkeling für die Titelrolle verpflichtet (Original: Chris Pratt), daneben war unter anderem auch Anke Engelke an der Produktion beteiligt - sie leiht der fiesen Schurkenkatze Jinx ihre Stimme.
Bad Director
Der Protagonist heißt Gregor Samsa, eine weitere Figur ist die Grete: Nein, das hier ist keine Verfilmung von Franz Kafkas ikonischem Werk "Die Verwandlung". Aber allzu viel Fantasie braucht es nicht, um das Kafkaeske in der neuen bitterbösen Satire von Oskar Roehler ("Enfant terrible") zu finden. Statt eines Tuchhändlers, der an seinem eigenen Leben verzweifelt, steht in "Bad Director" ein abgehalfterter Regisseur im Fokus - ein Fremder im eigenen beruflichen Zuhause.
"Wenn ich geahnt hätte, dass diese ganze Branche nur aus Vollidioten besteht ..." - So setzt Gregor Samsa (Oliver Masucci) zum großen Abkotzen an, mitten in einer Filmpreis-Gala mit Schampus, Smokings, tollen Kleidern und Blitzlichtgewitter. Einer der größten Vollidioten hier ist er womöglich selbst. Zumindest kommt ihm die Erkenntnis, wie sehr ihn die Filmindustrie anwidert, ziemlich spät. Gregor Samsa ist Ende 50, befindet sich als Regisseur eigentlich auf dem Höhepunkt, und doch fragt er: "Warum tut man sich das an?"
Zufriedenstellende Antworten auf diese Frage findet er nicht. Nicht bei seinen nächtlichen Sauftouren, nicht im Puff und schon gar nicht am Filmset. Ein neuer Dreh steht an, und die Sache droht in einem Fiasko zu enden, weil Gregor immer tiefer in eine monströse Sinnkrise abdriftet. Ein wenig Trost verspricht er sich von Grete (Bella Dayne), einer neuen Muse. Aber mit Liebe allein wird sich hier kaum etwas reparieren lassen.
In "Bad Director" zerlegt Regisseur und Autor Oskar Roehler die Filmbranche von Innen heraus in ihre Einzelteile - schonungslos, tragisch, lustig und mit einigem prominenten Personal. Für Hauptdarsteller Oliver Masucci ist es bereits die dritte Zusammenarbeit mit Roehler. Auf der Besetzungsliste stehen neben ihm und Bella Dayne auch Anne Ratte-Polle, Götz Otto, Elie Kaempfen sowie Samuel Finzi.