Akne-Maske: Kurioser Prozess um gefeuerte Schüler

Ex-Schüler erhalten eine Million Dollar

Im Prozess um ein angebliches
Im Prozess um ein angebliches "Blackfacing"-Foto aus dem Jahr 2017 wurden zwei ehemaligen Schülern nun jeweils 500.000 Dollar zugesprochen. (Symbolbild: Getty)

Es waren zwar nicht die 20 Millionen Dollar, die sich zwei ehemalige High-School-Schüler aus Kalifornien erhofft hatten. Aber ein Geschworenengericht in Santa Clara County sprach ihnen jetzt jeweils 500.000 Dollar zu. Hintergrund war ein Vorfall aus dem Jahr 2017.

Damals hatten die beiden damals 14-jährigen Schüler zusammen mit einem Freund ein Foto gemacht, das sie mit einer dunkelgrünen Akne-Maske zeigte. Als das Bild drei Jahre später auf dem Höhepunkt der "Black Lives Matter"-Proteste in den USA viral ging, wurden die Jungen wegen "Blackfacing" von der Schule suspendiert.

Die Los Angeles Times berichtet, dass die Schulleitung der Saint Francis High School, einer Eliteschule in Mountain View, aus Sicht der Jury bei dem Schulverweis zu weit gegangen sei und es versäumt habe, den Schülern eine faire Anhörung zu gewähren, bevor sie sie von der Schule verwiesen habe. Die Kläger, die nicht namentlich genannt wurden, sondern während des Prozesses nur als AA und AH identifiziert wurden, erhielten jeweils 500.000 US-Dollar. Zudem wird ihnen das Schulgeld in Höhe von 70.000 US-Dollar erstattet.

Die Teenager wurden 2020 von der Schule verwiesen, nachdem ein Foto aus dem Jahr 2017, auf dem sie mit scheinbar dunkel geschminkten Gesichtern zu sehen sind, viral gegangen war. Das Bild tauchte nach der Ermordung von George Floyd und inmitten von Protesten gegen Rassengerechtigkeit im Internet auf. Die ehemaligen Schüler konnten nachweisen, dass es sich bei dem Foto nicht um einen Beleg für sogenanntes "Blackfacing" (Form der kulturellen Aneignung und rassistischen Darstellung, bei der Personen weißer Hautfarbe ihr Gesicht dunkel anmalen, um eine schwarze Person zu imitieren oder zu karikieren) handelt. Nun ist klar: Auf dem Foto tragen die drei Jungen eine grüne Aknemaske, die von einer ihrer Mütter gekauft wurde. Unmittelbar nach dem Auftragen war die Maske hellgrün, verfärbte sich aber nach dem Trocknen dunkelgrün.

"Die Jury hat zu Recht bestätigt, dass die Verfahren der Saint Francis High School unseren Mandanten gegenüber unfair waren und dass die Schule nicht über dem Gesetz steht", sagte Anwältin Krista Baughman gegenüber der Los Angeles Times. Sie fügte hinzu: "Dieser Fall ist nicht nur für unsere Mandanten von Bedeutung, sondern auch wegen seiner bahnbrechenden Wirkung auf alle privaten High Schools in Kalifornien, die nun gesetzlich verpflichtet sind, ihren Schülern ein faires Verfahren zu bieten, bevor sie bestraft oder ausgeschlossen werden."