Aktenzeichen XY... Ungelöst: Diese zwei Fälle haben Rudi Cerne am meisten bewegt

Ende März wird die 600. Folge von "Aktenzeichen XY... Ungelöst" ausgestrahlt. In einem Interview verriet Rudi Cerne welche Fälle ihn besonders bewegt haben.

Rudi Cerne - ehemaliger Eiskunstläufer, Sportjournalist und seit 2002 Moderator des Fernsehklassikers
Rudi Cerne - ehemaliger Eiskunstläufer, Sportjournalist und seit 2002 Moderator des Fernsehklassikers "Aktenzeichen XY... Ungelöst" (Bild: Alexander Hassenstein/Getty Images)

"Aktenzeichen XY... Ungelöst", die Sendung, in der ungelöste Kriminalfälle unter Einbeziehung von Ermittlern und Zuschauern vorgestellt werden, ist ein Dauerbrenner im Deutschen Fernsehen. 1967 feierte die ZDF-Serie Premiere, seit 22 Jahren führt Rudi Cerne durch die Sendung, deren 600. Folge am 27. März ausgestrahlt wird. Dass auch den Moderator trotz aller gebotenen Professionalität so mancher Fall nicht kaltgelassen hat, verriet der 65-Jährige in einem Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

In dem Interview hebt Cerne zwei Fälle hervor. Der eine kreist um Lolita Brieger, die 1982 mit 18 Jahren spurlos verschwand. Die Polizei war von einem Tötungsdelikt ausgegangen, allerdings versandeten die Ermittlungen im Nichts. 2011 schließlich er Durchbruch. Der Fall wurde in "Aktenzeichen XY... Ungelöst" vorgestellt, und noch während der Sendung hätte sich, so Cerne, die Ex-Freundin eines Mitwissers gemeldet und den "entscheidenden Hinweis" gegeben. "Kurz darauf wurde Leiche der Vermissten auf einer Mülldeponie gefunden."

"Das war sehr bewegend"

Die Ermittlungen hätten zwar zu einem "ernüchternden" Ergebnis geführt, fügt der ehemalige Eiskunstläufer hinzu, weil "die Mordmerkmale nicht bewiesen werden konnten" und der Täter "nach 29 Jahren frei ausgegangen ist". Ein Aspekt der traurigen Geschichte ergriff ihn dennoch sehr. "Die Mutter von Lolita Brieger", sagt er, "hat uns mitteilen lassen, dass sie nun ein Grab habe, an dem sie trauern könne. Und das war sehr bewegend".

Der zweite Fall, der Cerne nicht loslässt, ist bis heute ungeklärt. Es ist der Fall der 39-Jährigen Kirsten Sahling, die am 20. Juni 2009 im Spandauer Forst, einem Waldgebiet in Berlin, erstochen wurde. Ihre letzten Worte äußerte die Psychologin gegenüber Passanten, die ihr vergeblich zu Hilfe geeilt waren: "Sagen Sie meinem Mann bitte, dass ich ihn liebe." Dazu Cerne: "Als wir diese Sequenz in unserem Vorführraum gesehen haben, war es mucksmäuschenstill. Es gibt immer wieder Hinweise dazu, die bisher leider noch nicht zum Erfolg führten. Aber es beschäftigt die Menschen." Offenbar auch ihn.