Alarmbereitschaft in Estland: Russland verstärkt hybride Angriffe
Jährlich finden in Estland die NATO-Spring-Storm-Militärübungen statt. Dieses Mal wurde geübt, wie die NATO auf einen realen Angriff von Außen reagieren würde. Angesichts des Krieges in der Ukraine gerade hochaktuell. Denn Estland grenzt an Russland und sieht sich zunehmend russischen Sabotageakten wie Cyberangriffen und Spionagen ausgesetzt.
"Wir alle verstehen, dass diese hybriden Angriffe immer noch sehr akut sind. Wir müssen bereit sein. Es spielt keine Rolle, ob es sich um einen Cyberangriff oder eine andere Art von Angriff handelt, wir sind darauf vorbereitet und wir werden darauf reagieren. Unsere Botschaft war immer klar: In diesem Gebiet, in Estland, und bei allen Verbündeten kontrollieren wir das. Wir lassen nicht zu, dass jemand unser Verhalten und unsere Gesellschaft hier stört", sagte Hanno Pevkur, estnischer Verteidigungsminister.
Estland nimmt die Verfolgng von Spionageangriffen sehr ernst
Estland ist dafür bekannt, dass es Spionagedelikte aggressiv verfolgt und öffentlich macht. In dem 1,3 Millionen Einwohnerland werden regelmäßig mehr russische Agenten pro Kopf der Bevölkerung festgenommen als in anderen europäischen Ländern.
In diesem Jahr wurde in Estland ein Universitätsprofessor unter dem Vorwurf der Spionage für Moskau festgenommen. 13 Personen wurden im Zusammenhang mit Anschlägen festgenommen, die angeblich vom russischen Militärgeheimdienst unter diplomatischer Tarnung organisiert worden waren. Flüge zwischen Finnland und der Stadt Tartu wurden durch die russische Störung von GPS-Signalen unterbrochen.
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Russland versuche, "Angst zu säen" und die westliche Unterstützung für Kiew zu brechen, so die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas.
Putin wolle jedes verfügbare Mittel nutzen, um "unsere Einheit zu untergraben, unsere Politik zum Scheitern zu bringen und den kollektiven Westen, wie wir ihn kennen, als funktionierendes Gebilde zu zerstören", sagte Jonatan Vseviov, Generalsekretär des estnischen Außenministeriums.