"Albtraum": Was ist los beim Generalstreik in Frankreich am 7. März?

Seit Wochen ist der Generalstreik für diesen Dienstag angekündigt worden. Einige Gewerkschaften wollten auch ab dem 7. März in einen unbefristeten Ausstand gegen die von der Regierung Macron geplante Rentenreform gehen. Es ist schon der sechste frankreichweite Protesttag gegen die umstrittenen Änderungen, die auch vorsehen, dass das Renteneintrittsalter von 62 auf 64 Jahre heraufgesetzt wird.

An den letzten Demonstrationen während der Februar-Ferien hatten weniger Beschäftigte mitgemacht als in den Wochen zuvor. In einer Umfrage für den Sender BFMTV haben sich 59 Prozent der Befragten für einen Streik gegen die Rentenreform ausgesprochen, 56 Prozent waren sogar für einen andauernden Arbeitskampf.

Nur 1 von 5 Regionalzügen und TGVs

Für Pendler und Pendlerinnen in den Städten und auf dem Land geht nicht viel. Nur einer von fünf Regionalzügen wird unterwegs sein, genau wie nur einer von fünf TGVs, den französischen Schnellzügen. Bei den Eurostars von Paris nach London sollen zwei von drei unterwegs sein.

Im Flugverkehr werden Ausfälle von 20 bis 30 Prozent der Flüge erwartet.

Machtprobe zwischen Gewerkschaften und Regierung

Die französischen Gewerkschaften gehen davon aus, dass die Mobilisierung andauern und sich sogar noch verstärken wird. Der Chef der kommunistischen Gewerkschaft CGT Philippe Martinez kündigte an, man werde jetzt "einen höheren Gang einlegen".

Laut der französischen Zeitung Le Monde sprechen einige in der Regierung von einem "Albtraum" und fürchten tatsächlich, dass die Proteste so schnell nicht zu Ende gehen. Arbeitsminister Olivier Dussopt warnte aber auch, es sei "keine Lösung, das Land zu blockieren".

Dabei debattiert nach der Nationalversammlung inzwischen die zweite Parlamentskammer, der Senat, über die Rentenreform, die Emmanuel Macron in seiner zweiten Amtszeit umsetzen möchte. Die ersten fünf Jahre seiner Präsidentschaft waren auch von der Protestwelle der Gelbwesten überschattet.