Alltagsfrage: Was steckt hinter dem „e“ auf Verpackungen?

Jeder kennt das Symbol, aber kaum jemand weiß um seine Bedeutung. (Bild: <span>Getty Images / Yahoo</span>)
Jeder kennt das Symbol, aber kaum jemand weiß um seine Bedeutung. (Bild: Getty Images / Yahoo)

Es prangt auf Lebensmittelverpackungen, Flaschen und Tetrapacks – und doch wissen viele Verbraucher nicht, was es eigentlich bedeutet: das kleine „e“ neben der Mengenangabe. Eine Alltagsfrage erklärt.

Es handelt sich bei dem „e“ um das sogenannte „EWG-Zeichen“. Dieses ist Teil einer Richtlinie der Europäischen Union, der sogenannten EU-Fertigpackungsrichtlinie (76/211/EWG), das „e“ steht für das französische „quantité estimée“ (zu deutsch etwa „geschätzte Menge“). Das Siegel prangt auf allen Verpackungen mit Mengen- und Volumenangaben, die in den Mitgliedsstaaten verkauft werden. Es soll Verbrauchern und Händlern signalisieren, dass auch wirklich die angegebene Menge enthalten ist und nicht wesentlich mehr oder weniger. Produktionsbedingt kann die Menge selten exakt abgemessen werden, weshalb unwesentliche Abweichungen erlaubt sind. Doch bei größeren Abweichungen drohen nach EU-Recht Strafen für die Hersteller oder die Abfüllbetriebe.

Das EWG-Zeichen muss laut Richtlinie auf der Verpackung im gleichen „Sichtbereich wie die Angabe des Nenngewichts oder des Nennvolumens“ aufgedruckt sein. So wird sichergestellt, dass der Verbraucher auf einen Blick sowohl die Mengenangabe als auch das „e“ erfassen kann.

Durch die Verwendung des EWG-Zeichens soll außerdem der freie Warenverkehr zwischen Mitgliedsstaaten erleichtert werden. Es dient als Versicherung, dass Produkte mit gleicher Nennfüllmenge auch tatsächlich dieselbe Menge enthalten: In Ein-Kilogramm-Packungen von Zucker oder Mehl ist auch ein Kilogramm enthalten – unabhängig davon, wo und von wem sie abgefüllt werden. Die Kontrolle der Einhaltung der Bestimmungen erfolgt stichprobenartig. Vor der Einführung des EWG-Zeichens galten in den Ländern unterschiedliche Bestimmungen. So war auf manchen Verpackungen beispielsweise eine Durchschnittsmenge angegeben, auf anderen eine Mindestmenge.