Alltagsfrage: Wieso hat man auf Fotos gelegentlich rote Augen?

Alltagsfrage: Wieso hat man auf Fotos gelegentlich rote Augen?

Sie sind nervig und können einem ein eigentlich schönes Foto versauen: Rote Augen auf Bildern haben einen bestimmten Grund – und können mit etwas Know-how vermieden werden.

  • Ursache ist der Blitz

  • Vor allem bei Hobby-Fotografen relevant

  • Blitz besser seitlich nutzen

  • Effekt bei Babys kann Leben retten

Rote-Augen-Fotos entstehen, wenn der Fotograf ein Blitzgerät für das Foto verwendet. Befindet sich der Blitz dabei mehr oder weniger auf der Achse des Kameraobjektivs (also auf der optischen Achse), sorgt er für eine Reflexion in der Pupille – genauer gesagt der Netzhaut. Die Reflexion des Blitzlichts fällt in einer geraden Linie ins Kameraobjektiv zurück – und schon hat der Fotografierte auf dem Bild unschöne rote Augen. Verstärkt wird der Effekt, wenn die Person auf dem Foto direkt in die Kamera blickt. Dass die Pupillen in dunklen Lichtverhältnissen ohnehin schon erweitert sind, trägt sein Übriges bei.

Bei Profifotografen kommt der Rote-Augen-Effekt besonders in Studiosituationen selten vor, da Blitz und Objektiv meist ausreichend voneinander entfernt sind. Großteils sind es Amateur-Schnappschüsse, bei denen die Augen des Fotografierten rot reflektieren.

Wie man ihn verhindern kann

Prinzipiell ist es hilfreich, wenn der Blitz aus der optischen Achse herausgebracht wird. Das kann einerseits dadurch erreicht werden, dass der Fotograf ein seitlich angebrachtes Blitzgerät verwendet – oder den Blitz so umlenkt, dass er nicht genau in das Auge des Fotografierten fällt.

Rote Augen auf Bildern haben einen bestimmten Grund. (Bild: Koldunov/Getty Images)
Rote Augen auf Bildern haben einen bestimmten Grund. (Bild: Koldunov/Getty Images)

Neuere Kameramodelle verfügen oft über einen Vorblitz. Dieser soll dafür sorgen, dass die Pupillenöffnung des Auges verkleinert wird und sich somit die Reflexion verringert, allerdings werden kleine Pupillen bei Porträts als nur wenig ansprechend empfunden. Was immer hilft: für natürliches Licht sorgen und auf den Blitz verzichten!

Photoshop & Co. schaffen Abhilfe

Rote Augen nachträglich von (digitalen) Fotos zu entfernen, ist mit Bildbearbeitungsprogrammen längst kein Problem mehr. So verfügt Photoshop beispielsweise über das sogenannte “Rote-Augen-Werkzeug”, das ungewünschte Reflexionen in der Pupille mit einem gezielten Klick beseitigt. Und nahezu jede App schafft Abhilfe am Smartphone.

Warnzeichen bei Babys

So nervig der Rote-Augen-Effekt auch ist: Bei Babys kann er Leben retten. Wenn bei Neugeborenen auf einem Foto nämlich stattdessen eine weißleuchtende Pupille zu sehen ist, kann dies auf einen Augentumor oder eine Schädigung des Sehnervs, auch “Grüner Star“ genannt, hindeuten – und Eltern sollten ohne zu zögern einen Arzt aufsuchen, um die Sehkraft ihres Kindes zu schützen.