Alonso erklärt Absage an Liverpool
Es war eine Saison für die Ewigkeit, die für Bayer Leverkusen mit zwei Titeln und einer Niederlage im Finale der Europa League endete. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat auch Cheftrainer Xabi Alonso, der die Werkself in der Vorsaison auf einem Abstiegsplatz übernommen hatte und ein Jahr später die Meisterschaft und den Pokalsieg bejubelte.
„In den ersten Wochen des Wettbewerbs hatte ich ein gutes Gefühl, dass wir eine gute Saison spielen könnten. Sicherlich war ich nicht so optimistisch, dass wir bis zur letzten Woche kämpfen könnten, aber dass wir eine gute Saison haben könnten? Ja“, erklärte Alonso im Interview mit CNN.
Doch immer wieder gab es mit zunehmendem Erfolg Gerüchte, dass der Spanier Leverkusen im Sommer bereits wieder verlassen könnte. Vor allem seine beiden Ex-Klubs, der FC Liverpool und der FC Bayern München schienen heiße Kandidaten zu sein, ehe Alonso im März verkündete, dass er auch im nächsten Jahr an der Seitenlinie des Double-Siegers stehen werde.
Alonso und Liverpool? „Es gibt kein Problem damit“
„All diese Entscheidungen müssen gründlich getroffen werden. Man muss wirklich über sie nachdenken. Und es ging mehr um das, was ich hatte, als um das, was mir fehlt“, berichtete Alonso und fügte an: „Sicherlich ist meine Verbindung zu Liverpool immer noch vorhanden. Es gibt also kein Problem damit.“
Dazu, ob es tatsächlich zu Gesprächen mit dem LFC gekommen sei, wollte sich Alonso hingegen nicht explizit äußern. „Das ist sozusagen hinter den Kulissen“, sagte der Meistertrainer.
Hält der sportliche Erfolg der Werkself auch in der nächsten Saison an, dürfte das Interesse an Alonso jedoch nicht gerade kleiner werden. Auch er selbst wolle seine Entwicklung zudem weiterhin vorantreiben. Im Vordergrund stehe dabei die Niederlage gegen Atalanta Bergamo im Europa-League-Finale.
„Mit der Niederlage umzugehen, ist Teil unserer Aufgabe. Es ist nicht das erste Mal und es wird nicht das letzte Mal sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Intuition habe, dass dieses Spiel mich zu einem besseren Trainer und Manager macht, als wenn wir das Triple gewonnen hätten“, erklärte Alonso: „Solche Spiele vergisst man nicht, und das kann man für die Zukunft nutzen.“
Europäischer Erfolg hilft der Bundesliga
Eine ehrgeizige Perspektive legt der 42-Jährige jedoch nicht nur im Hinblick auf sich und Bayer Leverkusen an den Tag. Auch hinsichtlich der Zukunft der Bundesliga hat Alonso eine klare Meinung.
Die Erfolge von Teams wie Bayer Leverkusen oder auch Borussia Dortmund in europäischen Wettbewerben seien entscheidend für die Wahrnehmung der Bundesliga in Europa gewesen.
„Damit ganz Europa oder sogar die ganze Welt sieht, wie gut die Mannschaften sind, wie gut die Spieler sind, das ist wirklich sehr wichtig“, sagte Alonso und forderte: „Ich denke, dass wir die Bundesliga dazu bringen müssen, diese Sichtweise zu haben, nicht die deutsche Sichtweise, sondern die Weltsichtweise.“
„Leistungen, das Erreichen von Endspielen, guter Fußball, spektakuläre Spieler, die einen Einfluss auf die jungen Kinder in Leverkusen, in Dortmund, aber auch in San Francisco oder in Delhi haben“ seien wichtig, damit die Bundesliga im internationalen Vergleich weiterhin konkurrenzfähig bleibe.
Eine entscheidende Rolle spiele dabei laut Alonso auch Bayer Leverkusen. „Wir haben Florian Wirtz. Wir haben Jeremie Frimpong. Wir haben diese jungen Spieler, die einen wirklich guten Einfluss auf die jungen Leute haben, die wir im Moment haben.“