Antrag beim "Perfekten Dinner": "Willst du meine Oma werden?"

Bankfilialleiter, Hobbykoch und Ostsee-Schwimmer bei (fast) jedem Wetter: Jan (38) aus Travemünde. (Bild: RTL)
Bankfilialleiter, Hobbykoch und Ostsee-Schwimmer bei (fast) jedem Wetter: Jan (38) aus Travemünde. (Bild: RTL)

Ausgerechnet sein seit Generationen weitergegebenes Leibgericht wird Jan (38) zum Verhängnis: Seine Königsberger Klopse scheinen den Gästen für das Finale von "Das perfekte Dinner" (VOX) in Lübeck zu "einfach". Nur Jenny (22) spart nicht mit Lob.

Selten, dass bei "Das perfekte Dinner" bereits im Vorfeld des Abends so gemäkelt wird: "Ich mag weder Fisch noch Wild", bekennt Jenny angesichts der Vorspeisen-Kombi aus Dorsch und Reh: "Mir reichen Fischstäbchen." Auch der stets etwas mürrisch wirkende Jürgen wirft ein: "Dorsch war in meiner Jugend ein Arme-Leute-Essen." Vom Menü sei er - "Ich kann's nicht verbergen" - "etwas enttäuscht": "Kuchen und Sorbet zum Essert ist nicht meins - wird kein Himmelstürmer." Megi (48) schüttelt sich fast bei dem Gedanken an Königsberger Klopse: "Egal, wie oft ich es probiere - ich kann mich diesem Gericht nicht öffnen."

Dabei möchte Gastgeber Jan in seinem Heimatort Travemünde vor allem auf Bewährtes setzten: "Das Rezept für die Klopse stammt von meiner Uroma, die es meiner Oma und Mutter weitergegeben hat. Ich könnte sie wirklich jeden Tag essen - und der Aufwand-Nutzen-Effekt sensationell."

Vorspeise: Nicht dorschdrehen, es bleibt rehgional! - Dorschfilet / Rehfilet / Salatbett Hauptspeise: Klassiker aus Königsberg - Königsberger Klopse / Kartoffeln / Kapernsoße / Rote Beete Nachspeise: Die Birne fällt nicht weit vom Stamm - Gedeckter Apfelkuchen / Vanillespiegel / Birnensorbet / Sahne

Dorsch und Reh gleichzeitig auf dem Teller: "Ergänzt sich nicht", finden die Gäste - stoßen aber gerne an.  (Bild: RTL)
Dorsch und Reh gleichzeitig auf dem Teller: "Ergänzt sich nicht", finden die Gäste - stoßen aber gerne an. (Bild: RTL)

"Kein Fine Dining, alles machbar"

"Kein Fine Dining, alles machbar": Jan macht sich da auch nichts weiter vor. Und wer fast jeden Tag des Jahres in die nah gelegene Ostsee springt ("Immer vom Steg, damit die Füße nicht sandig werden"), kann den Rest der "Dinner"-Welt ziemlich beeindrucken: "Ich habe in Norddeutschland noch nie gebadet", gesteht die aus Georgien stammende Megi: "Ich brauche 28 Grad im Schwarzen Meer." Na gut, räumt Jan da ein: "Auch ich warte immer ab, bis die Wassertemperatur zweistellig ist."

Bei derartiger Abhärtung darf auch das Birnensorbet etwas festgefroren sind. Auf dem Dessertteller macht es ziemlich schnell davon: "Nicht süß genug", seufzt Jenny, ergänzt von Jürgen: "Hab ich gleich links liegen gelassen." Sentimental wird die gesamte Runde angesichts des nahenden Abschieds. Künstlerin Megi malt Jans Menü auf eine Karte, und Jenny räumt den Tränen nahe allen "einen Platz in ihrem Herzen" ein. Jan und seine Klopse möchte sie nahezu adoptieren: "Möchtest du meine Oma werden?"

Und so endet "Das perfekte Dinner" in Lübeck so emotional wie seine Gewinnerin Regina (53): "Davon werde ich noch meinen Enkeln und Urenkeln erzählen."

Jenny (22) ist beim Abschied den Tränen nahe: "Ihr habt alle einen Platz in meinem Herzen."  (Bild: RTL)
Jenny (22) ist beim Abschied den Tränen nahe: "Ihr habt alle einen Platz in meinem Herzen." (Bild: RTL)